Avocado im Sommer nach draußen

Meine Avocados gedeihen prächtig. Nachdem sie erst sehr zögerlich im Glas angezogen wurden, habe ich sie in ihren ersten Topf umgesiedelt. Nach etwa einem Jahr ging es weiter in einen größeren Topf mit mehr Platz. Wie viele wissen sind Avocados nicht sonderlich robust. Um genau zu sein sind sie sogar sehr empfindlich. Das lamentiert auch einer meiner Freunde, dessen Pflanze immer wieder Blätter verliert und nur sehr zögerlich wächst, insbesondere jetzt im Sommer. Meine beiden hübschen dagegen wachsen gerade wie verrückt. Insbesondere, seitdem ich sie vor etwa zwei Monaten auf den Balkon verfrachtet habe. Die Meinungen zum Sonnenplatz gehen stark auseinander. Deshalb findet ihr hier meine Tipps, wenn ihr eure Avocado im Sommer nach draußen stellen wollt.

Avocado im Sommer nach draußen – geht das?

Die kurze Antwort: Aber sicher doch. Aber den Topf einfach in die Sonne zu stellen kann fatal für das kleine Bäumchen sein. Wie bereits erwähnt sind Avocados sehr empfindlich. Aber sie sind gleichzeitig auch Sonnenpflanzen. Wenn man kurz darüber nachdenkt gehören sie ja eigentlich in die Sonne. Schließlich wachsen sie normalerweise in Äquatornähe in Dauersonne. Da wir aber bei uns in Europa – speziell in Deutschland – ausgeprägte Jahreszeiten (also insbesondere Sommer und Winter) verzeichnen können, ist ein Dauerstandort im Freien für die Sonnenpflanzen nicht geeignet. Aber auch ein Dauerplatz in der Wohnung ist nicht ideal. Wer möchte, dass die Pflanze groß und stark wird, sollte seine Avocado im Sommer nach draußen stellen.

Übergangs-Standort

Wir Menschen sind ja auch nicht die Härtesten. Im Frühling und Winter kommen die sogenannten Übergangsjacken aus den Schränken und bieten Inspiration für manche Comedians. Was bei uns ein Mode-Statement oder flexibles Kleidungsstück für unberechenbares Wetter ist kann auch der Avocado nützen. Nein, ihr sollt der Pflanze nicht eure Übergangsjacke anziehen. Stattdessen solltet ihr den schönen grünen Bäumchen ein schattiges Plätzchen mit wenig direktem Sonnenlicht geben, in dem es sich langsam an die neue Umgebung gewöhnen kann. Dieser Übergangs-Standort schützt die Avocado vor einem Sonnenbrand und macht es euch möglich, sie nach ein bis zwei Monaten in den Genuss direkten Sonnenlichts kommen zu lassen.

Ein Sonniges Plätzchen

Nach etwa einem bis zwei Monaten – oder durch langsames Bewegen in die richtige Richtung – könnt ihr die Pflanze auch in die Sonne stellen. Achtet dabei darauf, dass sich die Avocado nicht zu sehr in eine Richtung neigt. Das kann durch neue Äste, die sich gen Sonne strecken, schnell passieren und bringt das Bäumchen eventuell aus dem Gleichgewicht. Ihr könnt den Topf auch ab und an um 180° drehen, damit sie gerader wächst. Wird ein neuer Ast zu lang, könnt ihr ihn auch kappen. Die Avocado konzentriert sich dann darauf, einen neuen Trieb zu entwickeln. Dieser gleicht dann auch das Wachstum etwas aus (wenn es gut läuft – noch hat meine Avocado keinen meiner konkreten Ratschläge bezüglich ihres Wachstums angenommen).

Vorteile, die Avocado im Sommer nach draußen zu stellen

Mal abgesehen davon, dass die Pflanze draußen mehr Sonne abbekommt und dadurch natürlich besser als drinnen wächst, hat der Standort im Freien – ob Balkon, Terrasse, oder Garten – auch andere Vorteile. Eine Pflanze – wie auch ein Mensch – passt sich an ihre Umgebung an. Wird sie nie Stress oder ungewohnten Bedingungen ausgesetzt, kann sie mit diesen nicht umgehen. Bei der Avocado bedeutet das, dass sie einen vergleichsweise schwachen Stamm entwickelt, der im Extremfall das eigene Gewicht nicht aushält. Durch den Umzug ins Freie wird die Avocado mit Wind und Wetter konfrontiert und passt sich entsprechend an. Der Stamm wird kräftiger und insgesamt wächst die Pflanze stabiler und – ich finde – schöner.

Ältere Blätter kriegen eventuell einen leichten Sonnenbrand, aber die neuen Blätter wachsen größer und stärker.

Während es sein kann, dass einzelne Blätter, die drinnen gewachsen sind, sich verfärben und eventuell sogar herunterhängen und abfallen, wachsen die neuen Blätter sonnenbeständig und kräftig nach. Dasselbe Phänomen habe ich an vielen meiner anderen Pflanzen gesehen, insbesondere an meiner Kiwi: Wegen eines Sturms hatte ich sie vorsichtshalber hereingestellt, wo sie nach 2 Tagen Blätter entwickelte, die beim Herausstellen sofort abfielen. Aber keine 2 Wochen später wuchs sie stärker als nie zuvor, getreu dem Song „What doesn’t kill you makes you stronger“ (oder, wenn man es genau nehmen will, Nietzsche: „Was mich nicht umbringt macht mich stärker“).

Von wann bis wann die Avocado im Sommer nach draußen stellen?

Natürlich lässt sich das nicht pauschal sagen. Jedes Jahr bringt neue Überraschungen und das Wetter interessiert sich nicht für unseren Kalender. Grundsätzlich ist Frost absolut schädlich für die Avocado, auch wenn einige Arten bis zu -7°C aushalten können. Meine persönliche Empfehlung ist es deshalb, die Eisheiligen abzuwarten, bevor ihr die Avocado im Sommer nach draußen stellt. Wenn die Temperaturen im Oktober wieder stetig fallen, wird es Zeit für die Avocado wieder ins Haus zu ziehen. Bei etwa 16°C kommt die Avocado in den unteren Bereich ihrer Toleranz. Ihr könnt sie noch mit etwas Jutestoff vor Kälte und sogar Frost schützen, aber überwintern sollte sie auf jeden Fall drinnen. Selbst, wenn sie den Winter überstehen sollten, würden sie in dieser Zeit ihr Wachstum vollständig einstellen, um ihre Energie zu sparen.

Avocado als Mischkultur?

Bei vielen Pflanzen kann man Wachstum und Produktion durch die richtigen Nachbarn fördern. Bei Avocados gibt es jedoch keine konkreten Tipps. Ich habe nur gelesen, dass sie in der Nähe anderer Früchte gut gedeihen. Auf meinem Balkon stehen sie derzeit zwischen einer Zitrone, einer Kirsche, einer Birne und einem Apfelbaum und wächst sehr gut (und schnell). Schaden kann es also nicht!

Mit viel Sonnenlicht und Wasser schießt die Avocado in die Höhe

Ein letzter Tipp: Wässern

Dass die Avocado eine extrem durstige Pflanze ist, wissen wir ja bereits. Im Sommer ist das alles andere als anders. Obwohl ich meinen Avocados eine Tonkegel-Bewässerung gegeben habe, brauchen sie doch eine regelmäßige, starke Bewässerung. Mittlerweile wässere ich den ganzen Balkon alle zwei bis drei Tage über einen Schlauch, den ich in der Dusche anschließe. Staunässe gilt es natürlich zu vermeiden – das Wasser sollte abfließen können!

Ich wünsche euch viel Erfolg mit euren Avocados!

Cheerio,

Anna

Nahaufnahme einer Blattlaus

Vor etwa zwei Monaten habe ich die ersten kleinen Parasiten auf meinen Pflanzen entdeckt. Blattläuse waren vorher nie wirklich Thema bei mir, deshalb stand ich etwas ratlos da. Sie beißen nicht, strapazieren aber die Pflanzen und das wollte ich schließlich auf keinen Fall. Die Blattläuse schienen recht wählerisch bezüglich ihrer neuen Heimat zu sein, hatten aber dafür einen starken Fortpflanzungstrieb. Hauptsächlich betroffen waren anfangs meine Kiwi und eine Blume, die ich nicht mehr benennen kann. Nichts ernstes also. Aber diese Viecher verbreiten sich so schnell, dass man jede einzelne Blattlaus ernst nehmen sollte. (Haus)mittel gibt es unzählige und alle werden als super hilfreich angepriesen. Ich habe sie alle ausprobiert und war größtenteils enttäuscht und genervt. Mit meinem neu gefundenen Wissen darüber, wie man Blattläuse bekämpfen kann, komme ich also hierher.

Blattläuse bekämpfen – was gar nicht hilft

Nahaufnahme einer Blattlaus

Ich habe mehr als 4 Hausmittel und 2 unterschiedliche käuflich erwerbbar Mittel ausprobiert. Komplett nutzlos – in meinem Fall – waren die Mittel aus dem Handel. Über Wochen habe ich regelmäßig alle Schritte befolgt und es wurden nur noch mehr Blattläuse. Im Test standen Neemöl und eine Art Insektizid aus dem Gartencenter. Selbst, wenn es funktioniert hätte, stünde ich noch immer vor dem gleichen Problem, denn die Mittel eignen sich nicht für die Nutzung auf einem Birnbaum. Da dieser Tage nach der Anschaffung bereits infiziert war, musste ich ohnehin weiterforschen.

Außerdem versucht habe ich:

  • Nikotinsud (Absolut bestialisch und das obwohl ich selbst rauche. Außerdem glaube ich, das ist gar nicht mehr erlaubt)
  • Seife
  • Schwarzer Tee
  • Wermut

Alles war sinnlos. Einiges sollte die Tiere lahmlegen, anderes sollte ihnen den Nachwuchs ruinieren. Es hat nichts funktioniert. Die Tiere haben sich einfach weiter verbreitet.

Was hilft also wirklich, um Blattläuse bekämpfen zu können?

Aus Frust und Ungeduld habe ich mehrere Hausmittel einfach miteinander kombiniert. In Teilen war das sogar erfolgreich.

Lösung 1: Geschüttelt, nicht gerührt

Ich habe einen Liter Schwarztee mit zwei Beuteln aufgekocht und 15 Minuten lang ziehen lassen. Dazu habe ich einen Teelöffel Seife gegeben und 2 Esslöffel Vodka. Das ganze habe ich abkühlen lassen und in eine Sprühflasche gegeben. Danach habe ich die Mischung sehr großzügig auf den befallenen Pflanzen verteilt. Wo die Möglichkeit bestand (die Pflanze ist stark genug) habe ich einen direkten Strahl auf die befallene Stelle gerichtet und damit die Viecher einfach weggeschossen. Das bringt mich auch direkt zur zweiten Lösung.

Lösung 2: Rohe Gewalt

Das mit dem direkten Strahl auf die Blattläuse war schließlich so effektiv, dass ich es überall angewendet habe. Der Effekt war fast schon zu gut. Nach drei Tagen waren die Insekten vernichtet. Überall außer an der Birne… Der Baum war schließlich so stark befallen, dass ich alle betroffenen Blätter hätte abtrennen müssen. Aber bereit aufzugeben war ich noch nicht!

Lösung 3: Der natürliche Feind

Blattläuse haben mehrere natürliche Feinde. Da ich mir Spinnen unter keinen Umständen anschaffen würde (ich hätte meinen Balkon nie wieder betreten) und die Vögel in der Nähe wohl kein Interesse an meinen Blattläusen hatten, habe ich mich für Marienkäfer entschieden. Die Larven der gepunkteten Käfer gibt es online vielerorts zu kaufen und werden in wenigen Tagen geliefert. Die Larven fressen Blattläuse und Marienkäfer ‚melken‘ sie.

Ein Marienkäfer auf der Suche nach neuen Blattläusen

Das Ergebnis: Obwohl ich die armen Marienkäfer-Babies den Eisheiligen ausgesetzt hatte sind sie beim wärmeren Wetter direkt an die Arbeit gegangen. Innerhalb von drei Tagen konnte ich die – mittlerweile nicht mehr so kleinen – Larven an der Arbeit sehen. Nach etwa einer Woche war meine Birne frei von Blattläusen.

Habe ich jetzt eine Marienkäfer-Plage? Es wäre nicht das erste Mal in der Weltgeschichte, dass sich jemand, um eine Plage zu eliminieren oder minimieren, eine neue Plage an den Hals schafft. Ich kenne auch von anderen Leuten Geschichten von zu vielen Marienkäfern, die sich schließlich in der Wohnung angesiedelt haben (wahrscheinlich, um dort ihre Weltherrschaft zu planen). Aber nachdem die Blattläuse verschwunden waren, konnte ich auch nur noch zwei Marienkäfer-Larven entdecken. Ich vermute, sie haben sich auf die Suche nach neuem Futter gemacht und sind damit permanent verschwunden. Solltet ihr nichts mehr von mir hören, haben sie mich wahrscheinlich im Schlaf ausgeschaltet…

Eine Marienkäferlarve macht sich an einer Blattlaus zu schaffen

Mögliche Lösung 4: Natürlicher Feind #2

Mit nur einem Feind wäre das Leben ja langweilig, auch für eine Blattlaus. Bei meiner Recherche habe ich gelesen, dass auch die Ameise ein natürlicher Feind der Blattlaus ist. Allerdings habe ich keine Möglichkeit gesehen, diesen Feind strategisch einzusetzen. Niemand hat gerne Ameisen im Haus und die Gefahr war mir zu groß, dass ich so die eine Plage mit einer anderen ersetze. Falls ihr aber ratlos seid und es ausprobieren wollt, könnt ihr auch mit Ameisen Blattläuse bekämpfen.

Fazit: Blattläuse bekämpfen – was hilft wirklich?

Aus meiner Erfahrung kann ich nur zwei Mittel empfehlen, die wirklich Blattläuse bekämpfen. Das ist einerseits ein Wasserstrahl, direkt auf den Befall gerichtet, und andererseits der natürliche Feind der Blattlaus: Der Marienkäfer (bzw. dessen Larven). Bestimmt sind die anderen Hausmittel nicht wirkungslos. Schließlich konnte ich auch mit meiner ‚Alles oder Nichts‘ Methode etwas erreichen. Aber ich denke, damit die Insekten wirklich verschwinden, sind diese beiden Methoden die besten. Ich wünsche viel Erfolg und frohes Gärtnern!

Cheerio,

Anna

Erste reife Erdbeere auf dem Balkon

Seit ich klein war, waren Erdbeeren meine Lieblingsspeise. Mit dem eigenen Geburtstag im August war die Saison für die beste Frucht der Welt bereits zuende, aber irgendwie gab es doch immer einen Erdbeerkuchen. Im garten hatten wir ebenfalls immer eine reservierte Fläche für Erdbeeren, allerdings waren es immer Wilderdbeeren, also sehr kleine Früchte. Als ich schließlich meinen eigenen Balkon hatte, waren Erdbeeren die ersten Bewohner.  Zugegebenermaßen ist es recht schwer, Erdbeeren kaputt zu machen. Gleichermaßen kann man aber auch viel dafür tun, um sie zu pflegen. Deshalb gibt es jetzt, wo die ersten Erdbeeren beginnen zu reifen (ohne ein Gewächshaus), ein paar Tipps, mit denen man Erdbeeren pflegen und vermehren kann.

Erdbeeren pflegen

Erdbeeren sind sehr pflegeleichte Pflanzen. Eigentlich brauche sie wirklich nur regelmäßig Wasser und einen Platz in der Sonne. Erdbeeren wachsen auch im Schatten, aber langsamer und ertragsärmer, erscheint mir. Meine derzeit stärkste Pflanze wächst zum Beispiel in einem Balkonkasten, wo sie den ganzen Tag über Sonne sieht.

Erdbeeren pflegen und vermehren

Ab und an werden Blätter braun und verwelken. Das ist nicht schlimm. Trennt sie nah am Herzen der Pflanze ab und die Erdbeere konzentriert sich auf die gesunden Blätter und Früchte. Das gleiche gilt für Winter und Frühjahr. Entfernt verdorrte oder traurige Blätter. Auch die Triebe, an denen die Früchte gewachsen sind können zum Winter hin entfernt werden. Die Erdbeere wird schon für Nachwuchs sorgen.

Wenn die Blätter eurer Pflanze herunterhängen, will sie damit nur sagen, dass sie Wasser braucht. Gebt ihr reichlich und schon in ein bis zwei Stunden werden sich die Blätter wieder aufgerichtet haben.

Erdbeeren vermehren

Natürlich kann man die vielen Samen, die sichtbar auf der Erdbeere liegen, einpflanzen. Ich könnte jetzt einen langen Vortrag halten, wie toll das klappt. Aber seien wir ehrlich: Der Prozess ist umständlich und in den meisten Fällen beim Selbstversuch nicht effizient oder ertragreich. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Einpflanzen von Erdbeersamen für viele eine richtige Enttäuschung ist. Viele Samen gehen gar nicht auf oder die Keimlinge gehen ein und werden nie zur erwachsenen Pflanze.

Wollt ihr es aber doch versuchen, hier die Kurzanleitung: Nehmt eine reife Erdbeere. Macht es euch leicht und zerquetscht sie in einem Sieb oder mit ein paar Lagen Küchenrolle (oder entfernt die Samen mit einem Messer, indem ihr eine dünne Schicht von der Erdbeere abschneidet). Pickt aus den Resten die kleinen dunklen Samen heraus. Legt sie dann auf etwas Küchenrolle und besprüht sie mit etwas Wasser. Lasst sie in einer warmen Umgebung trocknen. Danach könnt ihr die Samen in einen Topf mit Erde geben und mit einer dünnen Schicht Erde bedecken. Sprüht dann die Erde gut mit Wasser ein und haltet den Topf an einem warmen Ort. Nach etwa sechs Wochen, in denen ihr regelmäßig Wasser nachsprüht, solltet ihr junge Pflanzen haben. Habt ihr einen kleinen Topf gewählt (oder sowas wie einen Pappbecher), solltet ihr die Pflanze(n) nun in einen größeren Topf übertragen.

Meine gut gemeinte Empfehlung: Kauft euch zwischen März und Juni eine Erdbeerpflanze im Gartencenter. Erstens habt ihr dann direkt eine Pflanze, die Früchte trägt und zweitens entwickelt die Pflanze schnell Ableger, wenn sie nicht beim Kauf schon welche hat.

Ableger trennen

Ich habe schon einige Ableger aus meinen Erdbeeren gewonnen und viele davon haben nicht überlebt. Das Problem: Ich habe sie zu früh von der Mutterpflanze getrennt. Wie vermeidet ihr das? Hat sich ein Ableger gebildet, wartet bis er bereits einige Blätter hat und bereitet einen kleinen Topf mit Erde vor. Je nach Länge des Triebs kann das schwierig sein. Unglücklicherweise sind jene Ableger mit den kürzesten Trieben die vielversprechendsten und stärksten. Ist es absolut unmöglich, dem Ableger von vornherein einen eigenen Topf zu geben, lasst ihn so lang wie möglich an der Mutterpflanze oder steckt sie in die Erde unmittelbar neben der Mutterpflanze in die Erde. Erst, wenn sie eigene Wurzeln entwickelt, kann sie von der Mutter getrennt werden. Die Wurzeln sind dann noch kurz genug, um sie vorsichtig herauszunehmen und in einen eigenen Topf zu pflanzen.

Neue Ableger entwickeln sich schnell zu eigenständigen Pflanzen
Neue Ableger entwickeln sich schnell zu eigenständigen Pflanzen

Bei längeren Trieben seid ihr viel flexibler. Die jungen Pflanzen können sich richtig entwickeln – in ihrem eigenen Topf neben der Mutterpflanze – bevor ihr den Trieb abschneidet. Erst, wenn die Wurzeln richtig gut verankert sind, könnt ihr euch sicher sein, dass die Pflanze eigenständig weiter wächst.

Die besten Nachbarn für Erdbeeren

Erdbeeren sind ein bisschen wie Menschen – sie vertragen sich besonders gut mit einigen und weniger gut mit anderen Pflanzen. Insbesondere Kräuter haben sie gerne in ihrer Nähe. Das sehe ich auch bei meinen Erdbeeren. Neben dem Schnittlauch wachen bereits im Mai große Erdbeeren zur Reife und allein im Topf ist noch keine Frucht zu sehen. Das nennt sich dann Mischkultur. Hier eine kurze Liste von guten Nachbarn für Erdbeeren:

  • Schnittlauch
  • Basilikum
  • Knoblauch
  • Petersilie
  • Borretsch (Gurkenkraut)
  • Dill
  • Kamille
Ein weiteres Beispiel für die Anwendung von Mischkultur: Lavendel und Chilli
Ein weiteres Beispiel für die Anwendung von Mischkultur: Lavendel und Chilli

Weniger gut, wenn nicht sogar kontraproduktiv, ist die Nachbarschaft von Erdbeeren und

  • Kohl
  • Kartoffeln
  • Tulpen
  • Rosen
  • Gräser

Erdbeeren pflegen und vermehren

Es ist wahrlich nicht schwer, Erdbeeren im Garten oder auf dem Balkon zu halten. Im Garten solltet ihr bedenken, dass die Erdbeere sich sehr schnell verbreitet und in ein bis zwei Jahren einen Großteil des Gartens eingenommen haben kann. In Kübeln oder auf dem Balkon besteht dieses Risiko natürlich nicht. Wenn ihr Erdbeeren pflegen und vermehren wollt, müsst ihr euch nicht viel merken. Mit ausreichend Wasser, freundlichen Nachbarn und viel Sonne habt ihr jedes Jahr zahlreiche leckere Früchte und gewinnt immer wieder neue Pflanzen – wenn ihr wollt. Diese könnt ihr verschenken oder zu neuen Erdbeerpflanzen hochziehen.

Viel Erfolg!

Cheerio,

Anna

Balkon Gitarre

Das wichtigste für die Auswahl meiner neuen Wohnung war der eigene Balkon. Wenn es nach mir ginge, hätte ich mehr Grün- als Wohnfläche. Dabei lege ich besonderen Wert auf Pflanzen, die mir mehr als nur Schönheit bringen. Im Laufe des letzten Jahres habe ich meinen Balkon zu meinem kleinen Paradies gemacht. Natürlich verwelkt dieses Paradies jedes Jahr zum Winter ein wenig, aber besonders jetzt, in dieser wundervollen Jahreszeit, kommt die Schönheit der Natur zurück. Mein Balkonien blüht auf. Einige Pflanzen sind neu, andere zeigen sich nach dem Winter in neuer Frische, aber manche konnten den Winter nicht überleben. Das ist auch ganz natürlich. Tomaten zum Beispiel sind nicht für mehrere Jahre ertragreich – zumindest nicht in unseren Gebieten. Aber auch, wenn man jedes Jahr zum Teil von vorn beginnen muss, kann man aus seinem Balkon einen schönen Ort zum Einkehren machen. Hier sind meine 5 Tipps für die Balkon-Oase, damit es richtig gemütlich wird.

1. Der Boden

Als ich einzog, fand ich einen trostlosen Fleck Beton, der an mein Wohnzimmer grenzte. Am meisten störte mich neben der Leere der Boden. Beton ist einfach so trostlos, so kalt. Es musste etwas anderes her. Ich habe Ideen eingeholt, bin durch den Baumarkt geschlendert und habe schließlich die Entscheidung getroffen, mich nicht zu entscheiden. Ich wollte zwei Ideen umsetzen. So wurde die Hälfte des Bodens mit Kunstgras belegt, die andere Hälfte mit kleinen Steckfliesen in Holzoptik verkleidet. Auch Sand wäre eine Idee gewesen, hätte das nicht zur Folge gehabt, dass ich ständig Sand in die Wohnung geschleppt hätte.

Damit die Steckfliesen gut haften und nicht beschädigt werden, empfahl mir der nette Baumarkt-Mitarbeiter, eine kleine Schicht Sand auszulegen. Seiner Erfahrung nach blieben die Plastikteile der Fliesen so länger intakt. Also habe ich – nachdem ich den Balkon gut ausgemessen hatte – die entsprechenden Fliesen gekauft und den Rest des Bodens einem entsprechend großen Ausschnitt an Kunstgras belegt. Die Stelle, wo das Gras aufhörte, habe ich mit Plastikfolie ausgelegt. Auf diese kamen der Sand und schließlich die Fliesen. In weniger als einem halben Tag war aus einem trostlosen Betonboden ein charmanter, wenn auch unbewachsener, Balkon geworden. Alles war bereit für eine Oase. Das Schöne ist, dass auch im Winter der Boden nicht so kalt ist wie ein Betonboden es wäre.

2. Das Mobiliar

Es war sicherlich nicht das unmittelbar zweite, das ich mir angeschafft habe, aber das Mobiliar ist ein wichtiger Bestandteil für diese 5 Tipps für die Balkon-Oase. Das Wichtigste ist für mich mein Wohlfühl-Sessel. Diesen habe ich mir zum Geburtstag gewünscht und wir sind seitdem unzertrennlich. Der ursprüngliche Sessel, den ich wollte, wäre noch breiter gewesen, war aber leider nicht mehr verfügbar. Ich finde, ein Hängesessel gehört in jeden Wohlfühl-Haushalt.

Dazu bedarf es einer Sitzgelegenheit für Besuch (wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht, darf man ja Leute daheim haben). Dafür finde ich ist eine Bank ideal. Sie dient in der Abwesenheit von Besuch dazu, Pflanzen einen sonnigen Platz zu bieten und hat oft auch Platz zum Verstauen von Werkzeug unterhalb der Sitzfläche. Mittlerweile ist meine Bank die Dauerheimat für viele Pflanzen geworden. Auch für kleine Balkons bietet sich die Sitzgelegenheit an, da sie den Platz ideal nutzt.

Dann gibt es noch das Hochbeet. Auch hier kombinieren sich zwei Elemente: Stauraum und Anpflanz-Fläche. Auch hierbei handelt es sich um ein Geburtstagsgeschenk, das es wirklich in sich hat. Natürlich ist ein Hochbeet nicht für alle Pflanzenarten geschaffen, es gibt aber auch kleineren Pflanzen einen Platz direkt an der Sonne und somit bessere Ertragschancen. Man kann es auch dazu nutzen, die kahlen Wände des Balkons mit Kletterpflanzen zu zieren. Leider ergab sich dies aufgrund der Ausrichtung des Balkons und der Sonne bei mir nicht. Aber ein Balkon, der an den Wänden mit Weinreben, einer Kiwi oder einer anderen Kletterpflanze bewachsen ist, wäre doch eine wahre Oase, oder?

3. DIY-Mobiliar

Es hört ja nie auf mit dem Basteln. Insbesondere im Bereich Paletten ist das Internet voller wirklich toller Tipps und Tricks. Aufgrund von Platz- und Werkzeugmangel habe ich meine Palette im Rohzustand eingesetzt. Aber für die Zukunft wäre es ein Ziel, aus der Palette etwas wirklich praktisches und zugleich dekoratives zu basteln. Ein Freund von mir hat aus Paletten eine Sitzecke geschaffen. Außerdem kann eine Palette das Zuhause vieler Pflanzen werden – wie bei mir auch ohne weitere Bearbeitung. Dabei sollte man aber den Standort gut bedenken – nicht alle Pflanzen mögen Sonne, andere verachten Schatten. Der gezielte Kauf ist essentiell.

Auch der Beistelltisch für meinen Hängesessel ist „selbstgemacht“. Tatsächlich war er Bestandteil der Arbeit meines Bruders in einer Prüfung für die Schreinerei. Neben einer super Ablage ist er auch als Getränkehalter ideal geeignet. Außerdem bieten Möbel in entsprechender Höhe die Möglichkeit, Pflanzen besser und wortwörtlich ins Licht zu rücken. Deshalb steht auf diesem Tisch zum Beispiel auch mein Olivenbaum.

Die Ideen hören aber nie auf. So überlege ich immer noch, einen Klapptisch zu bauen, der direkt am Geländer hängt. Das würde die Arbeit im Freien besser ermöglichen. Eine andere wichtige Erweiterung wäre zum Beispiel ein kleines Gewächshaus für Pflanzen, die besonders viel Luftfeuchtigkeit benötigen. Allerdings steht mir hier insbesondere der Platzmangel im Weg. Wie gesagt: ich hätte lieber mehr Grünfläche als Wohnfläche.

4. Die Pflanzen

Über die Auswahl der Pflanzen lässt sich wahrlich streiten. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Ich habe bei meiner Auswahl besonders viel Wert drauf gelegt, dass ich Schönheit mit Nutzen verbinden kann. Dazu gehören zum Beispiel die Karotten aus Resten, die zwar keine neuen Karotten, aber dafür viel Karottengrün produzieren, worüber meine Kaninchen sich richtig freuen und die man auch zum Kochen verwenden kann.

Ich finde es besonders wichtig, eine gute Kombination aus kleinen und großen Pflanzen zu haben. Schließlich soll sich das schöne Grün und die Farben der Blüten nicht komplett unten konzentrieren. Auch Balkonkästen sind dafür sehr wichtig. Welche Pflanzen also wo?

Weißte-Blümchen

Blümchen

Es spricht nichts gegen Blumen. Tatsächlich braucht ihr auch als Nutzpflanzen-Liebhaber Blumen, denn ohne die Bienchen läuft bei euren Blümchen gar nichts. Deshalb sind sie ein Muss bei diesen 5 Tipps für die Balkon-Oase. Wenn ihr also nicht nur Pflanzen, sondern auch Ergebnisse haben wollt, braucht ihr Bienen, die ihre Arbeit verrichten und die Blumen bestäuben. Besonders begeistert bin ich bezüglich Blümchen gerade mit den Blüten- bzw. Bienenwiese-Mischungen. Eine solche Mischung habe ich im Blumencenter an der Kasse geschnappt. Nach nur zwei Tagen kommen schon die ersten Sprösslinge heraus und innerhalb kurzer Zeit hat man seine eigene kleine Bienenwiese, die Bienen anzieht. Die Bienchen strömen herbei und kümmern sich um die Fortpflanzung eurer anderen Pflänzchen. Als zusätzlichen Bonus helft ihr den Bienen beim Überleben. Keine Sorge, die verschwinden ganz friedlich wieder, wenn sie bei den Pflanzen waren und greifen euch nicht an.

Nutzpflanzen

Hier kommen wir zu meinem Metier. Ich finde es klasse, wenn man ein brauchbares Ergebnis von seinen Pflanzen erhält. Besonders schön finde ich zum Beispiel die Auberginen-Pflanze, Tomaten und Erdbeeren. Aber auch Kräuter, wie insbesondere Minze, können richtig was hermachen. Außerdem kann man sie leicht und schnell vermehren. Zu weiteren Kräutern, die ich besonders schön auf dem Balkon finde, sind Salbei (toll zum Kochen mit Butter), Basilikum (ein Muss) und natürlich Lavendel (dieser himmlische Geruch).

Für Nutzpflanzen gibt es wenig Einschränkungen, aber wichtig ist zu wissen, welche Pflanzen bei euch eine Chance haben. Habt ihr im Blumencenter schon mal eine Ananaspflanze gesehen? Mein Tipp: Nicht kaufen. Die Pflanzen sind meist schon so groß, wie sie werden können, und werden nicht zu den handelsüblich großen Ananassen (ja, das ist der richtige Plural, ich habe nachgesehen). Viele Pflanzen, die einst bei uns nicht wachsen konnten, sind mittlerweile auch für unsere Gebiete geeignet, aber die Ananas gehört nicht wirklich dazu. Hinzu kommt, dass die Version der Pflanze eher eine Zierpflanze ist, also nicht wirklich dazu dienen soll, Nahrung zu produzieren.

Aber nicht jede Zierpflanze ist nur zur Zier. So kann man die Zierkiwi, die Ziermandarine und so weiter tatsächlich essen, nur sind sie nicht so lecker oder ertragreich wie ihre Verwandten. Ich habe zum Beispiel auch eine Zierzitrone. Sie ist noch nicht reif, daher habe ich kein Foto, aber sie wird einfach eine dickere Schale und weniger Fruchtfleisch als gewöhnliche Zitronen.

Ziermandarine auf dem Balkon

Mein Tipp für die richtige Pflanzen-Oase ist ein Besuch im Gartencenter und auch online. Es gibt nämlich auch Pflanzenversand. Darüber habe ich meine kleine Olive, die im letzten Jahr wirklich gut gewachsen ist und bald anfängt zu blühen. Vielleicht wird sie irgendwann zu einem richtigen Baum.

5. Bäumchen

Wo wir schon bei Bäumen sind, muss ich meinen letzten der 5 Tipps für die Balkon-Oase erwähnen: Bäume. Bäume auf dem Balkon? Auf jeden Fall! Besonders in diesem Jahr sind Balkonbäume bekannt geworden. Dabei gibt es eine konkrete Art von Bäumen, die sich in das Rampenlicht begeben haben: Säulenbäume. Der große Vorteil ist, dass sie als Säule wachsen und keine Äste seitwärts austreiben. Die Früchte wachsen einfach direkt am Stamm. Den Werbebildern zufolge scheinen die Stämme wirklich zu bersten vor Früchten. Was ich aber besonders schön finde ist das Ambiente, das diese Bäume schaffen. Ich habe also diese „Stöcke“ im Gartencenter gekauft und kaum kam die Sonne vor etwa einem Monat aus ihrem Kämmerchen, kamen schon die ersten Blüten und Blätter.

Ein wenig Sorge hatte ich bezüglich der Bienchen. Schließlich ist keiner meiner drei Bäume (Birne, Apfel und Kirsche) ein Selbstbestäuber. Doch schon schnell konnte ich beim ersten Bäumchen (Apfel) das Ergebnis der Arbeit der Bienen erkennen. Aber selbst, wenn es nicht funktioniert hätte, sind die Bäume eine tolle Deko für den Balkon. Sie lassen sich auch super einsetzen als Sichtschutz.Je näher man an anderen Nachbarn oder der Straße ist, möchte man sich etwas vor Blicken schützen, aber nicht auf die Sonne verzichten. Da sind diese Säulenbäume ideal. Meine Empfehlung: Holt euch zwei von jeder Sorte, um die Fruchternte zu steigern! So seid ihr auch safe, wenn kein Nachbar in der Umgebung einen ähnlichen Baum hat.

Fazit

Meine 5 Tipps für die Balkon-Oase sind also alle für ein gutes Ambiente. Dazu gehören

  • Boden – schafft euch mit Accessoires aus dem Baumarkt eine echte Oase
  • Mobiliar – macht es euch gemütlich, damit ihr euer Ambiente genießen könnt, auch mit Freunden.
  • DIY – Selbstgemacht ist immer besonders. Was es nicht zu kaufen gibt, könnt ihr einfach selbst bauen!
  • Pflanzen – Bringt die Bienen zu euch und schafft eine für euch passende Mischung aus Nutz- und Zierpflanzen
  • Bäume – Sie sind nicht nur eine Quelle für eigene Früchte, sondern auch ein natürlicher Sichtschutz! Doppelt toll!

Natürlich sind Pflanzen und Bäume nicht weit voneinander entfernt, aber ich sehe sie schon als separate Themen. Insbesondere in Bezug auf den Balkon kämen mir normalerweise Bäume nicht direkt in den Sinn.  Experimentiert mit Pflanzen und seid euch über ihre Lebensdauer bewusst. Es wäre ärgerlich, eine Tomate über den Winter zu pflegen, wenn sie eigentlich nur eine Saison leben kann. Wissen ist eben „Macht“, spart in diesem Kontext einfach Zeit und Arbeit.

Bald gibt es auch Tipps für Schatten- und Lichtpflanzen und wie ihr euren Balkon perfekt nutzt. Ich freu mich auf euch und hoffe, meine 5 Tipps für die Balkon-Oase helfen euch beim Gestalten eures Balkoniens!

Cheerio,

Anna

So wächst eine Snack-Paprika aus Überresten

Beim Kochen bleibt viel übrig, das man eigentlich noch verwerten kann. So zum Beispiel das Kerngehäuse der Paprika.

Nahaufnahme Minze

Minze ist nicht nur eine aromatische Pflanze, sie ist auch dekorativ. So vermehrst und pflegst du sie.

Basilikum richtig anbauen und pflegen bringt eine gesunde und leckere Pflanze

Mach das Meiste aus deinem Basilikum mit guter Pflege und vermehre ihn mit Stecklingen!

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Schmeiß’ den Kern deiner Avocado nicht weg, sondern ziehe aus ihm eine schöne Zimmerpflanze.