In 2011 habe ich in Dublin gewohnt. Noch nie zuvor habe ich einen Ort vom ersten Moment an so dermaßen geliebt wie Irland. Die Kultur, die Menschen, die Natur und die Musik nehmen dich mit und sind einfach so offen und freundlich. In Dublin stehst du mit einer geschlossenen Stadtkarte an der Bushaltestelle und der erste Busfahrer, der vorbeikommt, fragt ob er dir helfen kann (ohne, dass du überhaupt eingestiegen bist). Eine Freundin (Maria) ist mal nachts mit dem Bus gefahren und bat die Fahrerin, ihr bei der richtigen Haltestelle Bescheid zu sagen, da die Haltestellen nicht angesagt werden. Leider vergaß die Busfahrerin, Bescheid zu sagen. Als ihr der Fehler bewusst wurde, wandte sie sich ganz erschrocken an meine Freundin (eine der einzigen paar Fahrgäste) und sagte, es täte ihr sehr leid. Sie möge doch bitte im Bus bleiben, am Ende der Strecke würde sie umdrehen und sie zur Haltestelle bringen. Ein Nein wollte sie nicht akzeptieren (sie waren nur zwei Haltestellen zu weit gefahren). Die Busfahrerin brachte Maria nicht zurück zu ihrer Haltestelle. Sie fuhr sie vor ihre Haustür in einer Parallelstraße. Zweifellos würde das in Deutschland nicht passieren. Aber nicht nur die Busfahrer machen Dublin zu einer tollen Attraktion. Ich weiß nicht, wie ich es damals übersehen konnte, aber bei einem späteren Besuch in meiner Lieblingsstadt habe ich das Dublin National Leprechaun Museum entdeckt.

Spaß am Tag, Grusel bei Nacht
Das Dublin National Leprechaun Museum ist kein gewöhnliches “Einmal rein, alles gesehen” Museum. Man sollte in jedem Fall eine Tour buchen, da es begrenzte Teilnehmer pro Session gibt und diese oft ausgebucht sind. Es wäre schade aufzutauchen und dann nicht reinzukommen. Je nachdem, wie lange man in der Stadt oder im Land ist, hat man vielleicht keine zweite Chance, einen Termin zu finden. Die Buchung macht man ganz einfach über die Webseite.
Bei der Buchung habt ihr die Wahl zwischen der Daytime Tour und dem DarkLand. Tagsüber ist das Dublin National Leprechaun Museum ein spaßiger Ort mit Geschichten über Feen, Folklore und Phantasmen, ideal für den Familienausflug oder für die Erfahrung der schönen Seite Irlands. Freitags und samstags ab 19 Uhr verwandelt sich das freudige Feenland in das DarkLand. Ihr lernt über die dunkle Seite Irlands durch die Geschichten, die man Kindern nicht vor dem Schlafengehen erzählt.
Daytime Tour
Ohne zu viel vorweg zu greifen wird man tagsüber von einem der netten Tour Guides durch ein magisches Land geführt. Mit echter Begeisterung und einem frohen Wesen erzählen sie ihre Geschichten – die von Besuch zu Besuch abweichen. Natürlich hat jeder Guide seine eigenen Lieblings-Stories, aber es gibt immer Neues zu entdecken. Das Innenleben des Museums ist freundlich und kreativ gestaltet und macht Groß und Klein Freude. Dabei ist aber wichtig zu wissen, dass die Tour – vielleicht nicht so selbstverständlich wie man meint – auf Englisch gemacht wird. Natürlich ist alles trotzdem schön anzusehen, aber es wäre natürlich schade, wenn die Kleinen die Geschichten gar nicht verstehen können.
Tickets für die DayTime Tour kosten vergünstigt für Kinder bis 17 Jahre €10,- oder für Senioren und Studenten €14,- und regulär €16,- in 2020.
DarkLand Tour
Irland ist voller alter Märchen und Sagen, die alles andere als positiv sind. Natürlich werden sie seltener verbreitet, denn die meisten Menschen hören lieber die schönen Feen-Geschichten. Bei der DarkLand Tour erzählt ein charismatischer, mysteriöser Guide von nächtlichen Entführungen von Babys durch Feen und betörenden Gesängen, die Menschen in die Unterwelt ziehen. Das Dekor verwandelt sich ebenfalls in eine düstere Landschaft. Die Tour ist nicht so recht Angsteinflößend, aber eine wirklich interessante Abwechslung von den lustigen Leprechauns und gastfreundlichen Iren.
Tickets für die DarkLand Tour kosten €18,- in 2020.
Ob bei Tag oder bei Nacht, man besucht ein spannendes Museum. Im Land der Riesen kann man auf einem übergroßen Stuhl Platz nehmen und am Schluss noch ein lustiges Foto als Leprechaun machen. Natürlich gibt es auch einen Shop. Dort kann man neben netten Accessoires auch wirklich interessante Dinge kaufen. Ich habe dort mein Buch voll irischer Volksmärchen gekauft. Es enthält unglaublich viele Geschichten, die die Guides auch für ihre Touren verwenden.


Cheerio,
Anna
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[…] Wo ich schon beim Guide bin: Die Mitarbeiter des Museums sind Spezialisten in irischer Folklore. Jede Geschichte können sie stimmungsgerecht erzählen. Die Sammlung der Geschichten habe ich mir am Ende direkt gekauft. Mehr Details zum National Leprechaun Museum findest du auch auf meinem Blog Harte Schale. […]
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