Datteln. Man kann eigentlich nichts falsch machen, wenn Datteln im Rezept vorhanden sind. Die kleine Frucht stammt von einer großen Palme aus der Wüste. Der Baum ist eine Pracht anzusehen und ich finde ein bemerkenswerter Beweis für die Balance, die Mutter Natur uns bietet. Denn obwohl sie eine Wüstenpflanze ist, benötigt der Baum nicht gerade wenig Wasser, um zu wachsen und Früchte zu tragen.
Im Verhältnis zur Avocado braucht die Dattelpalme so gut wie kein Wasser, aber aufgrund unserer Art und Weise, Nahrung anzubauen, ist sie leider auch nicht gerade die Öko-Frucht des Jahres. Die meisten Datteln, die wir in Deutschland kaufen können, kommen aus Tunesien. Das heißt natürlich wiedermal Transport, was nicht gut für die Umwelt ist. Dabei sind frische Datteln bei weitem schlechter als getrocknete, denn sie müssen über die gesamte Strecke gekühlt werden, damit sie frisch bleiben. Es gibt aber – wie auch bei der Avocado – auch Datteln aus Spanien! Leider sind sie nicht so sehr verbreitet in unseren Supermärkten.

Die Vorteile der Dattel sind vor allen Dingen der natürliche Süßstoff (ideal für Diäten, wenn man daran glaubt), die Vitamine und Mineralien (besonders stark vertreten in der getrockneten Frucht) und die Antioxidantien und Ballaststoffe. Natürlich sollte man es auch mit Datteln nicht übertreiben, aber für Freunde des Genusses ist sie wirklich ein Hit!
Aus Datteln lassen sich unzählige Gerichte machen. Das bestimmt am weitesten verbreitete Gericht sind Datteln im Speckmantel – mein Favorit bei jedem Tapas-Abend. Neben dem tollen und einzigartig natürlich-süßen Geschmack ist die Dattel sehr klebrig. Das macht sie zu einem hervorragenden Bindestoff in vielen Rezepten. In Dubai habe ich sie auch in Kombination mit Schokolade kennengelernt. Allerdings wird dabei in der Regel eine andere Sorte von Dattel benutzt, als wir sie in den Geschäften kaufen können. Die Dattelsorte ist nämlich bestimmend für ihren Geschmack.
Wir kennen hauptsächlich die „Deglet Nour“ Sorte. Das herauszufinden war für mich eine kleine Herausforderung, denn erstaunlicherweise schreiben die Hersteller nichts über die Dattel auf die Verpackungen außer ihre Herkunft (meistens Tunesien). Während wir für Rezepte wie Sticky Toffee Pudding eher die Sorte Medjool benötigen, sind die herkömmlichen Datteln für dieses Rezept vollkommen ausreichend. Was ich euch heute nämlich vorstelle ist ein herzhaft-süßer Dattel Dip, perfekt für einen gemütlichen Abend oder als Tapas mit Freunden oder Familie.



Rezept: Herzhaft-süßer Dattel Dip
Die Zutaten
200g Datteln
300g Frischkäse
200g Schmand
1-2 Knoblauchzehen
1 Teelöffel Harissa oder Sambal Oelec (optional)
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Die Zubereitung
Ganz zu Beginn habt ihr die Wahl: Ihr könnt die Datteln einfach klein schneiden und etwas stampfen. Das ist etwas mehr Handarbeit, führt aber am Ende zu einem festeren Dip. Alternativ könnt ihr die Datteln für eine halbe Stunde mit etwa 150ml kochendem Wasser in einer Schale einweichen. Sie absorbieren das Wasser und lassen sich dann leichter zu einem klebrigen Brei zerstampfen und verrühren. Das funktioniert mit Medjool Datteln übrigens um einiges einfacher als mit der von der Deglet Nour Sorte.
Die Knoblauchzehe(n) so klein wie möglich schneiden. Natürlich geht auch gemahlener Knoblauch, wobei der Geschmack dann etwas darunter leidet.
Die gestampften Datteln mit 300g Frischkäse, 200g Schmand und dem Knoblauch gut vermischen. Je nachdem, wie ihr euch bei den Datteln entschieden habt, kann das ganz schöne Arbeit sein. Am Ende mit Salz und Pfeffer würzen, bis es perfekt schmeckt. Sambal Oelec ist eine scharfe asiatische Chilisauce. Wer scharf mag, kann hier nach Geschmack nachwürzen. Viel ändert sich eigentlich nicht am Geschmack außer der Schärfe.




Am besten schmeckt dieser herzhaft-süße Dattel Dip natürlich mit Brot. Mit ein paar Scheiben Baguette ist man perfekt bedient. Bei uns hat sich der Dip für Filmabende super bewährt – noch ist niemals etwas übrig geblieben. Der Dip würde sich aber – sollte es dazu kommen – für einige Tage im Kühlschrank lagern lassen. Ich glaube aber nicht, dass man die Finger davon lassen kann. Ich wünsche gutes Gelingen und vor allen Dingen guten Appetit!
Cheerio,
Anna
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