Das erste, was wir für unser magisches Märchenbuch benötigen, ist die Technologie. Ohne sie haben wir schließlich nichts weiter als ein hohles Buch, das ohne wirkliche, echte Magie auch nie mehr sein wird. Das bedeutet also, dass wir den Raspberry Pi konfigurieren müssen. Glücklicherweise ist das bei weitem einfacher, als man meinen sollte.
Was ist ein Raspberry Pi?
Der RPi ist ein kleiner, aber leistungsstarker Computer. Er wurde in England entwickelt, um junge Menschen für Computer-Wissenschaften zu begeistern und Projekte daran auszuführen. Bis heute sind die Geräte für einen geringen Preis erhältlich und werden gerne als „Bastelcomputer“ bezeichnet. Es gibt derzeit 3 Modelle des RPi. So haben neuere Modelle z.B. ein WLAN-Modul integriert. Dieses macht es uns möglich, das magische Märchenbuch über das Handy oder den PC fernzusteuern. Aber keine Sorge, wenn ihr ein älteres Gerät z.B. über eBay kauft. Man kann ein externes WLAN-Modul anschließen, das und eine Bedienung per „App“ trotzdem ermöglicht.
Ohne groß auf die Details einzugehen: Ihr braucht einen Raspberry Pi Modell B. Die Baureihe wird als Nummer angegeben (derzeit gibt es 1 bis 4). Alle können benutzt werden außer Modell 1B, da es zu wenige USB-Anschlüsse hat.
Ab dem Modell 3 verfügen die Geräte über integrierte WLAN-Fähigkeit. So sollte euer RPi (in etwa) aussehen:

Ihr seht hier, dass der Raspberry Pi recht klein ist, aber dennoch viele Anschlüsse hat. Unten links seht ihr den Micro-USB Stromanschluss (der Vorgänger der neuen Android-Ladekabel). Daneben ist der HDMI-Anschluss und der Audio-Ausgang. An der oberen Kante seht ihr viele kleine Pins. Diese heißen GPIO und machen es uns später möglich, das Gerät ein- und auszuschalten. Der Slot für die SD-Karte liegt auf der anderen Seite. Ihr könnt ganz links sehen, dass das Ende der SD-Karte herausragt.

In diesem Punkt unterscheiden sich einige RPis. Um für die Installation alles einfach anschließen zu können, brauchen wir drei der vier USB-Anschlüsse. Hier kommen Maus, Tastatur, der RFID-Reader und – falls notwendig – das externe WLAN-Modul herein. Den LAN-Anschluss auf der linken Seite benötigen wir nicht. Schließlich wollen wir ein kabelloses magisches Märchenbuch, wo wäre sonst die Magie?
Wie wird daraus ein magisches Märchenbuch?
Wie bei einem normalen Computer auch brauchen wir ein Betriebssystem. Am besten eignet sich dafür Raspbian – eine speziell für den RPi entwickelte Version von Linux. Es ist schnell und kostenlos verfügbar. Beginnen wir also mit der Magie.
1. Die Utensilien
Ihr braucht für diesen Teil 2 der Anleitung folgende Utensilien (mit Amazon-Verlinkung):
- Rasberry Pi
- Falls der RPi kein integriertes WLAN hat: externes WLAN-Modul
- Micro-SD Karte (ab 32GB und je schneller, desto besser) und Adapter
- Maus und Tastatur
- Bildschirm mit HDMI-Anschluss
- Micro-USB Ladekabel
- HDMI-Kabel
- Computer mit Internetzugang
Legt euch alles fein säuberlich zusammen. Beginnt mit der Micro-SD Karte, dem Adapter und eurem Laptop oder Computer.
2. Installation Raspbian
Von der offiziellen Webseite des Raspberry Pi ladet ihr Raspbian Buster – die derzeit neuste Version des Betriebssystems – herunter. Um direkt dorthin zu gelangen, klickt auf den Screenshot unten. Wählt „Download ZIP“ aus.
Während die ZIP-Datei heruntergeladen wird, könnt ihr schon mal das Programm installieren, mit dem ihr das Betriebssystem auf der SD-Karte installieren wird. Ein einfaches und sicheres Programm dafür ist BalenaEtcher. Keine Sorge, das ist das letzte, was wir herunterladen müssen.
Installiert BalenaEtcher. Sobald die ZIP-Datei heruntergeladen ist, könnt ihr BalenaEtcher starten. Wichtig: ihr müsst die ZIP-Datei weder öffnen noch entpacken oder irgendwo hin verschieben!

Dies ist die Micro-SD Karte in dem Adapter für den PC. Die meisten modernen PCs haben einen Einlass für SD-Karten. Der Adapter ist in vielen Fällen in der Lieferung inbegriffen. Ich empfehle, beide gemeinsam zu kaufen.
Schiebt nun die SD-Karte in euren Computer.
BalenaEtcher
Im Programm BalenaEtcher seht ihr drei Symbole: Ein Plus, eine Box und einen Blitz. Unter dem Plus klickt ihr auf „select image“ und sucht die ZIP-Datei. In der Mitte sollte eure SD-Karte namentlich erwähnt werden und darunter der Button „change“. Unter dem Blitz sollte nun der „Flash!“ Button blau sein und ihr könnt ihn anklicken. Was jetzt passiert ist, dass das Programm für euch Raspbian auf der SD-Karte installiert. Das kann einige Zeit dauern. Schnappt euch einen Tee, macht euch einen Snack und lasst das Programm seine Magie wirken. Sobald es mit der Validierung fertig ist, kann es weitergehen.
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Das Programm BalenaEtcher -
Auswählen der ZIP Datei mit dem Betriebssystem -
Es dauert einige Zeit, bis Raspbian installiert ist. Holt euch einen Tee und einen Snack
Geht nun zu eurer SD-Karte und öffnet dort die Datei „config.txt“ (am besten mit Notepad, damit alles ordentlich untereinander steht). Ganz am Ende des Dokuments fügt ihr zwei Zeilen Text hinzu:

[An- und Aus Einstellung]
dtoverlay=gpio-shutdown,gpio_pin=3, active_low=1,gpio_pull=up
Das macht es uns später möglich, das magische Märchenbuch an- und auszuschalten, ohne einen Schalter oder Ähnliches zu verwenden. Mehr dazu in Teil 3.
Speichert config.txt und entfernt die Micro-SD Karte. Nehmt sie auch aus dem Adapter und schiebt sie in den RPi.
3. Konfiguration Raspbian
Jetzt kann der Raspberry Pi in Betrieb genommen werden. Verbindet ihn mit Maus und Tastatur sowie per HDMI mit einem Bildschirm und schließlich mit dem Strom. Solltet ihr ein externes WLAN-Modul benutzen, muss dieses nun auch angeschlossen werden.
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Die SD-Karte im Raspberry Pi -
Von links unten nach rechts oben: Stromversorgung, HDMI, Audio, Maus und Tastatur
Sobald der RPi mit dem Strom verbunden ist, fährt er hoch. Ihr solltet auf dem Bildschirm bunte Farben sowie einige Himbeeren sehen. Schließlich kommt der Desktop und die Konfiguration.

In den ersten paar Schritten ist alles auf Englisch, aber recht selbsterklärend:
Lokalisierung
Zuerst geht es um die Lokalisierung des Systems. Das ist wichtig für das Tastaturlayout. Wählt Deutschland aus und es sollte sich automatisch auf Deutsch und die Zeitzone Berlin umstellen. Für einige Momente stellt sich das System nun um.
Passwort & Bildschirm
Ihr werdet gebeten, ein Passwort festzulegen. Gebt ein beliebiges Passwort ein – Dieses braucht ihr nicht für die Nutzung des Märchenbuchs. Dann kommt “Set up Screen”. Ihr braucht den Bildschirm nicht einstellen, es sei denn, ihr könnt nichts erkennen.
WLAN und System Update
Als nächster Schritt wird das WLAN eingerichtet. Wählt euer WLAN aus und gebt euer Passwort für das WLAN ein, damit sich der RPi verbinden kann.
Danach fragt das System, ob ihr ein Update durchführen wollt. Lasst den RPi ein Update ausführen. Das ist recht wichtig, damit später alles funktioniert. Die Prüfung und Installation kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Euer Tee ist bestimmt ohnehin leer und einen neuen Snack habt ihr euch auch verdient.
Sobald das Update durchgeführt ist, lasst den RPi neu starten.
Letzte Einstellungen
Nun solltet ihr ein deutsches System sehen. Klickt oben links auf die Himbeere und navigiert zu Einstellungen und Raspberry Pi Konfiguration. Wählt dann den Reiter Schnittstellen und aktiviert sowohl SSH als auch GPIO-Fernzugriff. Speichert die Einstellungen und fertig ist das Betriebssystem. Es ist jetzt dazu bereit, ein magisches Märchenbuch zu werden.
Hier noch einmal in einer Bild-für-Bild Erklärung:
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Raspbian Willkommensbildschirm -
Land, Sprache und Zeitzone müssen richtig sein. -
Wählt euer WLAN aus und meldet euch an. -
An der Screen Einstellung müsst ihr nichts verändern -
Das Software Update sollte unbedingt durchgeführt werden -
Führt einen Neustart durch -
Navigiert zu den Einstellungen -
Aktiviert SSH und GPIO unter Schnittstellen -
Stellt dann rechts oben per rechter Maustaste Audio auf Analog um.
Vorerst genug
Ich würde an dieser Stelle gerne weitermachen, aber es wird mir ehrlich gesagt zu lang. Zur Vorbereitung auf Teil 3 könnt ihr die Lautsprecher schon mal aus ihren Boxen befreien. Das ist schwieriger als man meinen sollte. Da ich keinen Schraubendreher gefunden habe, der dünn und lang genug ist, habe ich die Boxen schließlich mit einer Mischung aus Gartenscheren, Messern und roher Gewalt auseinander genommen. Leider kommen wir um diesen Schritt aber nicht herum, denn mit ihrer Verkleidung sind die Lautsprecher einfach zu tief für ein magisches Märchenbuch.
Wenn ihr also nun verärgert darüber seid, dass ich an dieser Stelle pausiere, lasst eure Wut an den Lautsprechern aus! Aber Vorsicht, dass ihr die Kabel nicht beschädigt! Den nächsten Beitrag gibt es hier!
War euch etwas nicht ganz verständlich oder habt ihr Fragen und Anregungen zu diesem Beitrag? Ich freue mich über euer Feedback. Ich möchte, dass diese Anleitung so einfach und verständlich wie möglich wird und brauche daher euren Input!
Bis bald!
Cheerio,
Anna
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