Ich liebe Minze. Der Geruch, der Geschmack und die Schönheit der Pflanze selbst machen sie für mich noch attraktiver als Basilikum. Sowohl als Zimmerpflanze als auch auf dem Balkon kann die Minze gehalten werden. Mit der richtigen Pflege wächst sie von einem kleinen Kraut in einen großen, üppigen Busch. Wem, wie mir, eine Minzpflanze nicht genügt, muss nicht in den nächsten Supermarkt oder Blumenladen laufen. Man kann Minze mit Stecklingen vermehren. Das heißt im Prinzip, dass man aus einer Minzpflanze unzählige weitere machen kann – eine unerschöpfliche Quelle.
Minze mit Stecklingen vermehren ist ein recht einfacher Prozess. Tatsächlich braucht man nur eine gesunde Minze. Allerdings gibt es viele unterschiedliche Arten von Minze. Einer meiner Lieblinge ist meine After-Eight-Minze (Mentha piperita). Manchmal wird sie auch Schokoladen-Minze genannt. Streicht man mit den Händen durch die Blätter und riecht daran, entdeckt man Noten von Schokolade. Sie riecht wirklich wie die After-Eight Schokolade. Leider ist es mir bei der Schokominze noch nicht gelungen, einen Steckling zu erzeugen, aber angeblich ist es auch dabei möglich. Am einfachsten geht es mit der ganz normalen Minze.
Wer Minze mit Stecklingen vermehren will, muss nur ein paar einfache Schritte befolgen:

Schritt 1:
Ob man eine Minze Zuhause hat oder eine kauft – sie muss gesund sein und mindestens 15cm hoch. Im Hochsommer ist die Minze am lebendigsten. Jetzt kann man die ganze Lebenskraft der Pflanze ausnutzen. Man schneidet eine Spitze mit einer Länge von ca. 10cm ab und entfernt die untersten Blätter. Mindestens vier Blätter sollten an dem Stängel bleiben. Die Schere oder anderes Schneidewerkzeug sollte sauber und scharf sein. Ein leicht schräger Einschnitt ermöglicht eine gute Wasseraufnahme.
Schritt 2:
Jetzt braucht man ein Glas mit Wasser. Dort stellt man den Steckling hinein. Am besten stellt man das Glas an einen windstillen, halbschattigen Ort. Hier beginnt die Magie der Natur ihre Wunder zu wirken. In den ersten paar Tagen passiert rein gar nicht. Aber etwa nach einer Woche können sich die ersten feinen Wurzeln zeigen. Spulen wir zwei Wochen nach vorne, hat sich ein weites Netz aus Wurzeln gebildet. Dabei sollte das Wasser regelmäßig erneuert werden.
Schritt 3:
Irgendwann beginnen die Wurzeln auszufechern. Etwa 14 bis 21 Tage nachdem man sie ins Wasserglas gestellt hat, kann man die Baby-Minze eintopfen. Ideal ist natürlich Kräutererde, aber gewöhnliche Blumenerde reicht auch aus. Da Wurzeln ungerne angefasst werden, ist es am besten, sie in einen kleinen, halb vollen Topf zu stellen und die Erde über die Wurzeln zu geben. Die Erde sollte feucht gehalten werden, aber natürlich nicht nass. Vorerst wird sie nicht mehr wachsen, da sie sich umgewöhnen und ihre Wurzeln schlagen muss. Nach ein paar Monaten sollte sich die Minze gut durch die Erde gegraben haben. Man kann das testen, indem man den Wurzelballen aus dem Topf hebt. sind überall Wurzeln zu sehen, sollte man die Minze in einen größeren Topf umziehen.


Pflege
Minze ist zum Ernten da. Damit an alle Teile der Pflanze genug Sonnenlicht kommt, sollte man sie regelmäßig zurückschneiden. Minze braucht im Sommer täglich Wasser. Hängen die Blätter oder biegt sich der Stängel, will die Minze gegossen werden. Auch, wenn es ein wenig im Herzen wehtut: Im Herbst, wenn die Minze anfängt, unschön auszusehen, sollte man sie weit zurückschneiden. Keine Sorge, sie kommt im Frühjahr wieder, in voller Pracht.
Unterschiedliche Minzsorten nebeneinander zu pflanzen, kann dazu führen, dass sie sich kreuzen. Klingt interessant, ist es auch. Aber bei den Kreuzungen kann es dazu kommen, dass die Aromen sich vermischen und die Minze an Intensität verliert.
Verwendung
Je größer die Pflanze ist, desto mehr Blätter schenkt sie. Es gibt unzählige tolle Ideen für die Verwendung von Minze. Man kann sie einfach in eine Flasche Wasser stecken, dieses einfrieren und als Abkühlung genießen. Man kann Minztee daraus kochen oder man kann tolle Desserts mit Minze oder Minz-Zucker machen. Unter Lecker findet ihr tolle Ideen für eure Minze!
Jetzt wisst ihr, wie ihr Minze mit Stecklingen vermehren könnt. Ich hoffe, eure Minze schenkt euch lange Freude und einen angenehmen Duft!
Übrigens: Auch Basilikum lässt sich über Stecklinge vermehren. Hier erfahrt ihr mehr zu Anbau & Pflege von Basilikum.
Cheerio,
Anna
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