Beiträge

Fertiges magisches Märchenbuch mit Verschluss

Zeit zum Zaubern

In dieser Reihe haben wir wirklich eine Menge geschafft. Aus einer kleinen Platine wurde ein Computer und schließlich ein Gerät, das kontaktlos Hörbücher und Musik abspielen konnte. Aus einem alten Buch wurde eine hübsche Attrappe, die die Technik für unser magisches Märchenbuch in sich tragen und verstecken konnte.  Heute stellen wir unser magisches Märchenbuch fertig.

Der RFID-Reader

Ihr werdet es gemerkt haben: Startet ihr euren Raspberry Pi, hört ihr recht schnell ein viel zu lautes Piepen des RFID-Readers. Je nachdem, welches Modell ihr gekauft habt, gibt es unterschiedliche Lösungsansätze. Leider kann man den Ton nur ausschalten, wenn man sich an ein Lötgerät wagt. Ich selbst habe das sein lassen und einfach die Lautstärke eingedämmt. Hier also beide Lösungen:

Ton aus

Wichtig: Schaltet ihr den Ton vollständig aus, gibt das Gerät auch keinen Ton von sich, wenn ihr eine Karte oder einen Chip daran haltet. So wisst ihr also nicht, ob euer Hörspiel erkannt wurde (bis es dann abgespielt wird oder eben nicht).

Schraubt den RFI-Reader auseinander. Auf der Rückseite sollten vier kleine Aufkleber angebracht sein, die die Schrauben verstecken. Schraubt diese ab und nehmt die Platine heraus. Ihr seht auf einer Seite den relativ großen Schwarzen Dom. Dieser gibt den Ton ab. Er ist auf der Rückseite mit 2 Pins befestigt. Diese könnt ihr ablöten. Damit entfernt ihr den Pieper, die Funktionalität des RFID-Geräts bleibt aber erhalten.

Auf den Pieper klebt ihr die Abdeckung oder tropft etwas Wachs darauf.

Ton leiser

Ich finde diese Lösung angenehmer und fühle mich als Löt-Jungfrau auch wohler damit. Hierbei kommt es auf das Gerät an, das ihr kauft. Bei mir reichte es aus, einen der Aufkleber, der auf den Schrauben der Abdeckung sitzt, auf den schwarzen Dom zu kleben. Der Ton ist direkt gedämmt. Ihr könnt das testen, indem ihr das Gerät an den Strom anschließt.

Es gibt aber auch Geräte, bei denen das Piepen durch eine Abdeckung bizarrerweise noch lauter wird. In dem Fall haben es einige kluge Menschen damit geschafft, Kerzenwachs auf den Pieper zu tropfen.

Schraubt den RFID-Reader wieder zusammen. Ihr spart nicht viel Platz, wenn ihr die Abdeckung weglasst und das Gerät ist so auch gesichert vor Bewegungen.

Klebt den Reader auf die Unterseite der Abdeckung für euer magisches Märchenbuch – mit der Schriftseite am Klebeband.

Niet- und Nagelfest

Bevor wir die Klappe verschließen, sollten wir die Einzelteile so gut es geht am Buch befestigen. Schließlich sind Kinder nicht immer vorsichtig im Umgang mit Spielzeug und das Buch soll bei Schütteln nicht rütteln. Die Powerbank lässt sich mit doppelseitigem Klebeband am Boden befestigen.  Beim Raspberry Pi ist das schon schwieriger, insbesondere, wenn ihr keine Verkleidung für ihn habt. Eventuell könnt ihr den Kabelsalat zu eurem Vorteil nutzen, um die Bewegungsfreiheit des RPis einzuschränken. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die plastik-Verpackung des RPis einzusetzen. Sie ist aus antistatischem Material und somit ideal, um den RPi zu sichern. Für das Jumper-Kabel und die USB-Anschlüsse könnt ihr kleine Öffnungen an der Verpackung schaffen. Das Ganze könnt ihr dann ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband am Boden des Buches befestigen.

Fertiges magisches Märchenbuch mit Verschluss

Wenn ihr es ganz genau haben wollt, könnt ihr natürlich mit Korkplatten kleine Trennwände innerhalb des Buches schaffen, die die Bewegungsfreiheit der einzelnen Gegenstände einschränken. Testet ab und an, wie viel sich die Einzelteile bewegen können. Behaltet dabei den Ausgang für das Ladekabel im Auge. Es sollte genügend Platz bleiben, um das Kabel heraus- und hereinzuschieben.

Das Buch versiegeln

Ist alles an Ort und Stelle, miteinander verbunden und auch die Jumper-Kabel an die Heftzwecken befestigt (ich rate zu einem kleinen bisschen Heißkleber), kann das Buch verschlossen werden. Testet vorher, ob alles wirklich funktioniert: Nehmt einen Metalllöffel und haltet ihn an die beiden Heftzwecken gedrückt. Geht das Gerät an, ist mit den Jumper-Kabeln alles in Ordnung. Testet, ob euer magisches Märchenbuch bei Auflegen einer registrierten Karte auch das entsprechende Hörbuch abspielt. Testet die Lautstärke und was euch sonst noch in den Sinn kommt. Ist alles in Ordnung, testet schließlich, ob bei erneutem Auflegen des Löffels das Gerät herunterfährt.

Methode 1

Wenn ihr mit Holzkeilen in den Ecken arbeitet, müsst ihr eigentlich nur in jeder Ecke eine Schraube eindrehen. Diese Lösung halte ich für die eleganteste. In jeder Ecke habt ihr ein kleines Holzstück, befestigt mit Heißkleber an der Buchinnenseite. Das Holzstück sollte nicht ganz so hoch sein wie die Ränder des Buches, schließlich kommt noch die Holzplatter darauf. Diese sollte mit den Buchrändern auf einer Höhe liegen. Kleine Anpassungen lassen sich ganz leicht mit Sandpapier vornehmen.

Methode 2

Leider habe ich mich aus Materialmangel für einen anderen Weg entscheiden müssen. Ich habe mit kleinen Nägeln eine Art Ablage für die Holzplatte geschaffen. Die Nägel habe ich jeweils an den Ecken angebracht. Die Platte musste ich nur noch in das Buch legen und sie blieb auf der spitzen Seite der Nägel liegen. Mit ein paar weiteren Nägeln habe ich die Platte auch nach oben hin befestigt. Die Nägel habe ich mit etwas Heißkleber abgedeckt, damit sie nicht herausragen. Zu guter Letzt habe ich mit Darbe und Gold alles verkleidet, damit davon nichts mehr zu sehen ist.

Schrauben für euer magisches Märchenbuch hier anbringen - darunter liegen die Holzkeile
Schrauben hier anbringen – darunter liegen die Holzkeile

Warum ist die erste Methode besser?

Es ist ganz klar einfacher, das Buch bei Bedarf wieder zu öffnen, wenn man nur vier Schrauben aufdrehen muss. Bei meiner Methode muss ich Heißkleber entfernen, Nägel herausziehen und zum Verschließen alles wieder neu verkleiden. Das ist umständlich. Außerdem sind weniger Nägel immer besser. Hinzu kommt, dass man die Nägel genau auf der gleichen Höhe anbringen müsste, was auch nicht so einfach ist. Mit den Holzkeilen ist man einfach besser bedient.

Am Ende angelangt

Euer magisches Märchenbuch ist versiegelt und es wackelt und rüttelt nichts mehr. Ihr könnt jetzt eure Hörspiele einspielen und mit den RFID-Karten koppeln. Die Karten kann man gut mit ausgedruckten Motiven bekleben. So weiß man immer, welche Karte für welches Hörbuch zuständig ist. Es gibt auch kleine RFID-Aufkleber. Diese könnt ihr zum Beispiel an Ü-Ei Figuren befestigen. Stellt man die Figur dann auf das Buch, macht das noch mal einen anderen Eindruck als die Karten.

Habt ihr Spotify mit eingerichtet, könnt ihr auch Lieder oder Alben von dort mit einer RFID-Karte verbinden. Die Möglichkeit habt ihr in der Anwendung unter Karten-ID. Hier könnt ihr übrigens auch das verknüpfte Hörbuch zu einer Karte ändern. Eine Karte ist somit nicht nur auf ein Hörbuch beschränkt, sondern kann immer wieder verwendet werden.

Karten-ID

Die Anwendung könnt ihr auch nutzen, um Hörbücher oder Spotify ohne eine RFID-Karte abzuspielen. Ihr habt über Home immer zugriff auf eure Dateien.

Verbesserungswürdiges

Das war auch mein erstes Raspberry Pi Projekt. Ich habe mich für diesen Beitrag entschieden, weil ich begeistert von der Technik war, aber auch viel recherchieren musste, um alles zum Laufen zu bringen. Ich wollte es für Andere einfacherer machen. Das Resultat, wenn man sich an diese Anleitungen hält, ist ein magisches Märchenbuch. Aber ich finde, es gibt einige Punkte, die noch verbessert werden könnten.

Geschwindigkeit & Betriebsbereitschaft

Je nachdem, was für einen RPi man verwendet, kann es etwas lang erscheinen, bis das Buch betriebsbereit ist. Irreführend ist in jedem Fall das Piepen des RFID-Readers. Man hat den Eindruck, es sei bereit, dabei ist nur der Reader bereit, nicht der Raspberry Pi. Bei meinem Versuch mit einem alten Pi dauerte es wirklich recht lange, bis das Gerät hochgefahren war. Man weiß aber nicht, wann das der Fall ist, da es kein zweites Signal gibt. Deshalb habe ich im Nachgang noch eingerichtet, dass das Gerät einen Startup-Sound von sich gibt, wenn alles bereit ist. Bestimmt komme ich noch dazu, auch diese Schritte mal zu erklären. Ich habe hier darauf verzichtet, weil es mir zu kompliziert im Vergleich zu den bisherigen Schritten vorkam.

Strom

Ihr werden festgestellt haben, dass der RPi auch heruntergefahren noch eine geringe Menge Strom zieht. Die rote LED leuchtet permanent weiter. Sie hört nur auf, wenn man das Gerät vom Strom trennt. Das führt dazu, dass die Powerbank irgendwann aufgebraucht ist, ohne, dass man sein magisches Märchenbuch benutzt hat. Ich hatte viele Ideen, das zu verhindern. Keine davon erschien mir elegant genug. Beim Abwägen war mir wichtiger, dass das Buch magisch erscheint. Daher kam ein An- und Ausschalter für mich nicht in Frage.

Wie ich schon in Teil 3 erwähnt hatte, kann man zwischen die Powerbank und den RPi eine Zwischenschaltung einrichten, mit der man den Strom trennt. Die Problematik: Das macht das Ein- und Ausschalten über das Jumper-Kabel und damit den Zauberstab redundant. Sobald der RPi Strom erhält, geht er an und fährt hoch. Man hat Strom gespart, aber auch Magie verloren. Hinzu kommt, dass man, wenn man den RPi einfach über diesen Schalter ausschaltet, ihn nicht herunterfährt sondern einfach vom Strom trennt. Wir wissen alle, dass das nicht gut für ein Gerät ist. Mit der Zeit kann das zu Schäden führen.

Dieses Kabel wäre viel besser geeignet - man kann es am Buchausgang festkleben und so ohne Kabelbewegung aufladen

Auch bezogen auf das Ladekabel habe ich viel überlegt. Rückblickend würde ich wahrscheinlich eher einen weiblichen USB-Micro-Anschluss an die Öffnung am Buch anbringen. So muss man kein Kabel herausziehen, sondern kann das Buch ganz einfach mit einem gewöhnlichen USB-Micro Kabel aufladen.

Pause, Abspielen, Stopp

Es wäre noch eine Möglichkeit gewesen, Knöpfe am Buch anzubringen für die Funktionen Pause, Abspielen und Stopp. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Je jünger das Kind, desto weniger Verständnis hat es für solche Knöpfe. Die Kleine, für die ich den Prototypen gebaut habe, ist beinahe 2 Jahre alt. Da wird einfach wild auf Knöpfen herumgedrückt, das hätte nicht geholfen. Außerdem halte ich Knöpfe nicht für sonderlich magisch. Das schöne ist, dass man über die Anwendung einstellen kann, dass wenn man dieselbe RFID-Karte ein zweites Mal auflegt, das Hörspiel pausiert. Das hielt ich für eleganter.

Verschluss und Tasche

Ich habe beim Basteln einige Anfängerfehler gemacht. Das war auch gut so, denn so konnte ich in der Anleitung konkret darauf hinweisen. Ein wichtiger Fehler war die Höhe der Seitenwände. Ich hatte sie zu hoch gemacht und als der Stoff noch hinzukam, konnte man das Buch nicht mehr komplett schließen. Das war nicht tragisch, aber auch nicht schön. Also habe ich einen Verschluss am Buch angebracht. Ich habe aus einer alten Handtasche zwei Magneten genommen, die dort als Verschluss dienten. Ein Ende habe ich unter den Stoff an der Außenseite geschoben und das Loch wieder zugeklebt.

Das andere Ende habe ich in einem Stoffstreifen angebracht, den ich dann als Verschluss am Buchcover anbrachte. Zum Anbringen habe ich einfach einen Knopf am Cover befestigt. Nachdem ich das Ganze habe umnähen lassen (meine Nähmaschine hat genau hier aufgehört zu arbeiten), hatte ich einen passenden Verschluss für mein magisches Märchenbuch.

Verschluss für mein magisches Märchenbuch

Als kleines Add-on kann man auch noch eine Tasche an der Innenseite des Covers anbringen. Dort kann man dann die Märchenkarten hineinschieben, sodass sie nicht verloren gehen. Nur beachtet: Das Buch solltet ihr dann während des Abspielens nicht schließen. Die Karten würden sonst wahrscheinlich vom RFID-Gerät gelesen werden – also eine von ihnen.

Lautsprecher

Zu guter Letzt bin ich etwas enttäuscht von den Lautsprechern. Nein, ich meine nicht das konkrete Modell oder die Marke. Ich habe zwei unterschiedliche Lautsprecher bestellt und es war bei beiden gleich.

Erstens: Das Auseinandernehmen war nicht angenehm. Man kommt an die Schrauben nicht heran und das ist ärgerlich.

Zweitens: Die Kabel, die an die Lautsprecher führen, fallen viel zu leicht ab. Sie sind schlecht verlötet und das ist problematisch. An einem Gerät konnte ich mit elektrischem Klebeband und Heißkleber den Ton wiederherstellen. Allerdings auch nur mühsam und ich weiß nicht, wie viel Bewegung das Buch aushält.

Drittens: Die Tonqualität hat mir wirklich zu schaffen gemacht. Drehte ich die Lautstärke hoch, rauschte und knirschte es ganz schlimm. Drückte ich aber in der Mitte des Lautsprechers herunter, war alles einigermaßen okay. Meine Lösung: Ich habe zwei Magnete als Gewichte an der Mitte der Lautsprecher mit Heißkleber befestigt und mit Kompanten verziert. Das neue Problem: Kleinkinder können sich nicht zurückhalten und ziehen den Magneten wieder ab. Dass das zu Verschluckungsgefahr führt, ist auch mir als nicht-Mutter bewusst. Leider weiß ich nicht, ob dieses Problem auf die Lautsprecher generell zurückzuführen ist oder etwas anderes nicht mehr stimmte. Aber ärgerlich ist es so oder so.

Die Öffnungen für die Lautsprecher sollten gerade groß genug sein damit die Lautsprecher seitlich hindurchpassen

Ende

Glückwunsch! Ihr habt euer eigenes magisches Märchenbuch gebastelt. Ich hoffe, ihr erfreut euch daran und hattet Spaß beim Basteln. Ich habe viel dazugelernt und habe in diesem Projekt auch Inspiration für Neues gefunden. Wie gesagt war es mein Ziel, den Prozess so einfach wie möglich darzustellen. Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, freue ich mich, diese zu hören und ich bringe sie gerne ein!

Bis bald!

Cheerio,

Anna

Basteln wir ein Buch!

Besonders magisch ist an so einem Computer, den wir in Teil 3 eingerichtet haben, nicht viel. Natürlich kann man stolz sein, dass es funktioniert, aber damit es magisch wird, brauchen wir eine gute Verpackung. Heute geht es also darum, den Einband für unser magisches Märchenbuch zu basteln.

Es gibt zwei Methoden, ein magisches Märchenbuch zu basteln. Die praktische Variante ist natürlich ein vorgefertigtes, hohles Buch (Buchattrappe). Davon gibt es unterschiedliche und die meisten sind nicht groß genug, um die ganze Technik zu halten. Ich selbst habe beim ersten Versuch ein viel zu kleines Buch gekauft, das dann kaum den Raspberry Pi und die Boxen halten konnte. Da wir aber mindestens noch Kabel und Powerbank hineinquetschen müssen, brauchen wir etwa folgende Dimensionen:

Höhe: Mindestens 25cm Breite: Mindestens 18cm Tiefe: Etwa 5,5cm bis 7cm

Das mag groß erscheinen. Klein ist es auch wirklich nicht. Aber es wäre zu ärgerlich, wenn am Ende wegen eines Kabelausgangs nichts mehr passt, oder? Auf Amazon gibt es übrigens ein Buch, das ich mir auch bestellt habe, bei dem die Größe sehr gut passt.

Die Alternative ist es, ein Buch selbst in ein hohles Buch zu verwandeln. Da es bei einem gekauften Buch recht einfach ist, schauen wir uns heute an, wie wir ein Buch in eine Buchattrappe für ein magisches Märchenbuch verwandeln.

Das Buch-Opfer

Das Buch der Deutschen - Einband

Ich habe ein Buch gewählt, das ich nicht brauchte und das die Größenanforderungen traf. Das Buch der Deutschen musste herhalten. Ein bisschen weh tut es schon, aber ihr könnt die Seiten so entfernen, dass sie nicht beschädigt werden. Es gibt eine alternative Methode, um ein hohles Buch zu schaffen, aber ich halte persönlich nicht viel davon, Seiten mit einem Cutter-Messer auszuschneiden. Wir wollen ja kein Geheimfach, sondern ein magisches Märchenbuch!

Wichtig für die Auswahl war mir neben der Größe der Einband. Das Buch der Deutschen hat einen Hardcover-Einband in guter Qualität. Leider war es schwarz mit einem großen roten D auf dem Cover. Die Farbe erschien mir nicht märchenhaft, also habe ich mir überlegt, wie wir auch dies verwandeln können. So kam schnell eine Liste von Materialien zustande:

Materialien für ein magisches Märchenbuch

Ihr braucht:

  • Ein Hardcover-Buch in etwa den Maßen 25x18x5,5 (oder mehr)
  • Kork-und/oder Holzplatten
  • Ein Cutter-Messer und eine gute Schere
  • Heißkleber (und zwar nicht wenig)
  • Bastelkleber (weiß, bzw. durchsichtig nach dem Trocknen)
  • Schmirgelpapier
  • Optional: kleine, dünne Nägel zur Befestigung
  • Heftzwecken aus Metall mit einem flachen, runden Kopf (ohne Plastik-Überzug)
  • Stoffe – seid kreativ und vielleicht könnt ihr alte Stoffe benutzen, die im Schrank sonst nur verkümmern…
    • Ich habe hier ein weißes, mit Lametta meliertes Küchentuch genommen, das alles kann, aber nicht Flüssigkeiten aufnehmen. Es diente als Grundlage, um die schwarze Farbe des Buchs zu überdecken und gleichzeitig ein wenig Glitzer ins Spiel zu bringen
    • Als zweiten Stoff habe ich ein altes, kitschiges Kleid genommen. Der Stoff ist sehr durchsichtig und mit Schmetterlingen verziert. Es schien mir wie prädestiniert für seine neue Aufgabe, als Umschlag für ein magisches Märchenbuch für Kinder zu dienen.
Die Materialien für das basteln einer Buchattrappe

Was ist ein Buch ohne Inhalt? Eine Chance für Neues.

Freude hat es mir nicht bereitet, ein Buch auseinanderzunehmen. Deshalb habe ich mich bemüht, die Seiten nicht zu beschädigen. Mein Buch war so gebunden, dass ich jeweils etwa 12 Seiten herausnehmen konnte, die mit Fäden am Buchrücken befestigt waren. Indem ich die Fäden abgetrennt habe, ließen sich die Seiten einfach lösen. Da ich dabei recht vorsichtig war, dauerte das etwa eine halbe Stunde. Das Resultat: 800+ Seiten fein säuberlich beiseitegelegt und ein Buch… Naja, kann man das noch ein Buch nennen? Ich hatte einen leeren Einband.

Davon habe ich die restlichen Fäden entfernt und die Seiten abgemessen. So wusste ich, dass ich zwei lange Seiten à 25x6cm und zwei kurze Seiten à 18x6cm von der Korkplatte brauchte.

Das Fach für die Magie

Mit Cutter-Messer, Schere und Schmirgelpapier bewaffnet habe ich also die Korkplatten ausgeschnitten. Ich habe mich für Kork entschieden, weil ich diese im Keller gefunden hatte und sie sehr leicht und dünn sind. Ich wollte das Gewicht gering halten. Außerdem boten sie sich an, da ich sie leicht mit kleinen Nägeln oder Heftzwecken aneinander befestigen konnte.

Nach dem Zuschneiden habe ich – mehr oder minder per Augenmaß – hier und da noch etwas von der Länge und Breite abgeschnitten. Damit das Buch am Ende schließt, sollten die Platten nicht zu breit sein. Beim ersten Schneiden habe ich 6cm als oberes Maß genommen, um dann noch nachschneiden zu können.

Ein Beispiel: Hat der Buchrücken eine Tiefe von 6cm, sollte das Korkstück etwas weniger als 6cm breit sein, etwa 5,7cm. Mit dem Schmirgelpapier kann man kleine Korrekturen vornehmen und natürlich die Platten abrunden.

Buch ohne Seiten - die erste Korkplatte kommt an den Buchrücken

Lasst außerdem etwas Abstand zum Rand des Buches. So entsteht ein natürlicherer Eindruck. Ist das Buch also 25cm lang, sollten die Korkstücke etwa 24,5cm Lang sein. Haltet die Stücke ab und an nach dem Schneiden an den Einband und lasst das Cover darauf liegen. So seht ihr, ob es passt.

Als Hilfestellung könnt ihr auch mit einem Bleistift gerade Linien auf der Innenseite der Rückseite einzeichnen, an denen die Platten später befestigt werden sollen. Das ist etwas genauer als Augenmaß.

Heißkleber

Tipp: Bevor ihr anfangt zu kleben, könnt ihr eine der langen Seiten an einer Oberseite mit Stoff verkleiden (s. unten Verkleidung). Das habe ich bei meinem Buch verpasst, wodurch man an der Innenseite des Buches nun Kork sieht. All zu schlimm für die Optik ist das für euer magisches Märchenbuch aber nicht. 

Um die Korkplatten rudimentär an der Rückseite des Buches zu befestigen, habe ich Heißkleber verwendet. Da ich das Buch später mit Stoff verkleiden wollte, machte es nichts, wenn etwas an den Seiten herausschaute. Als erstes habe ich die Platte am Buchrücken, also dem Mittelteil des Einbands mit Bastelkleber (an dieser Stelle reichte das aus) befestigt, dort wo vorher die Seiten eingebunden waren. Damit alles gut klebt, habe ich einige Bücher für eine Stunde darauf gelegt.

Alle Ränder der Buchattrappe sind angebracht und befestigt

Danach kamen Stück für Stück die Seiten. Erst die obere und untere Seite, dann der lange Außenteil, jeweils mit Heißkleber. Für extra Sicherheit und Zusammenhalt habe ich an den Verbindungen mit kleinen Nägeln und Heftzwecken die Stücke aneinander befestigt. Dabei ist es mir nicht nur einmal passiert, dass ein Nagel an der Innenseite herausschaute. Tipp: Versucht es dann erneut. Es ist besser, wenn die Nägel innen nicht herausschauen, auch, wenn es später nicht zu sehen ist. Ich habe den Fehler an einer Stelle nicht korrigiert und es zwang mich später, unnötige Anpassungen vorzunehmen.

Platztest & Anpassung

Nachdem alles befestigt und getrocknet war, habe ich einen kleinen Platztest gewagt, indem ich alle Komponenten einmal in das Fach gelegt habe. Mir fiel direkt auf, dass die größte räumliche Herausforderung die Kabel und nicht die Geräte selbst waren. Es war zwar nicht zwingend notwendig, aber ich habe einen Großteil der Kabel (insbesondere der Boxen) gekürzt. Eine Anleitung dazu folgt in einem separaten Beitrag.

Platztest in der Buchattrappe
Einer der Lautsprecher hatte sich von den Kabeln gelöst – seid extra vorsichtig beim Umgang mit den Geräten

Damit die Powerbank später auch aufgeladen werden kann (ohne, dass man sie herausnehmen muss), schneidet mit dem Cutter-Messer ein kleines Rechteck an der unteren Korkplatte. Die Öffnung muss gerade groß genug sein, um das USB-Ladekabel der Powerbank durchzuführen. Macht das jetzt, denn später ist es um einiges schwieriger (ich hatte es vergessen).

Abdeckung

Damit es ein magisches Märchenbuch wird, darf die Technik nicht sichtbar sein. Also brauchen wir noch eine Abdeckung für das Fach. Ich habe die genauen Maße des Fachs (innen) genommen und eine entsprechende Holzplatte zugeschnitten.

Warum Holz? Mir war der Kork ausgegangen und die Holzplatte hatte schon fast die perfekten Maße. Natürlich bietet sich auch hier eine Korkplatte an. Mehr sogar, als die Holzplatte.

Oberhalb der Lautsprecher habe ich dann noch einen schmalen Einschnitt gemacht, durch den so eben das Rädchen der Lautsprecher passt. Dieses habe ich später an der Platine mit Heißkleber an der Platte befestigt. So kann man die Lautstärke auch direkt am Buch einstellen (s. Bild unten).

Die Platte muss so zugeschnitten werden, dass sie in die Öffnung des Fachs passt. Sie wird also nicht oben drauf gelegt, sondern innen befestigt. Aber erst am Ende. Außerdem könnt ihr den RFID-Reader (mit dem Aufdruck nach oben) mit doppelseitigem Klebeband an der Unterseite der Platte anbringen.

Lautsprecher-Öffnung

Wichtig: Befreit die Boxen von ihrer Verkleidung! Da diese meist viel tiefer als nötig sind, passen sie nicht in das Buch. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr sie mit einem Schraubenzieher auseinandernehmen. Ich musste etwas mehr Gewalt einsetzen in Form einer Gartenschere und einem Cutter-Messer. Dabei müsst ihr vorsichtig vorgehen, um die Kabel und Technik nicht zu beschädigen. Mir ist dabei eine Verbindung zum Lautsprecher abgegangen, die ich dann wieder befestigen musste (ein Lötkolben wäre ideal, aber den hatte ich nicht. Also musste Isolierband herhalten in Kombination mit ein wenig Heißkleber).

Die Öffnungen für die Lautsprecher sollten gerade groß genug sein damit die Lautsprecher seitlich hindurchpassen

Damit der Ton gut herüberkommt, sollten die Lautsprecher außen angebracht sein. Dafür brauchen wir zwei Öffnungen. Wo ihr diese anbringt, ist euch überlassen. Ich habe im oberen Teil der Platte mit einem starken Cutter-Messer zwei Öffnungen geschaffen. Diese sollten nicht genau so groß sein, wie die Lautsprecher. Schließlich wollen wir sie noch befestigen können. Schritt für Schritt habe ich die Löcher erweitert, bis ich die Boxen seitlich durchführen konnte. Die vier Öffnungen der Metallverkleidung sollten auf der Platte aufliegen. So könnt ihr sie später festschrauben oder –kleben. Ist am unteren Rand ein Loch zu sehen, könnt ihr das am Ende noch gut verkleiden.

Löst die Boxen wieder aus der Platte und legt alles außer dem Buch beiseite. Es geht an die Verkleidung.

Verkleiden

Die Verkleidung läuft in zwei Schritten ab: Erst kommt der Grundstoff, danach die dekorative Verkleidung. So konnte ich das Schwarz des Buches komplett abdecken und dann etwas Farbe ins Spiel bringen.

Ich habe den Stoff großzügig ausgeschnitten, nachdem ich ihn um das Buch gelegt habe, um die Größe des Ausschnitts festzustellen. Dabei habe ich den Fehler gemacht, die Korkplatten nicht mit einzurechnen. Lernt also aus meinen Fehlern und schneidet großzügig. Rechnet etwas extra Stoff zu verlegen an den Innenseiten des Buchs sowie der Korkplatten. Den Ausschnitt vom Küchentuch habe ich dann als Vorlage für den äußeren Stoff (ehemals ein Sommerkleid) genutzt.

Den Stoff des Küchentuches habe ich mit einfachem Bastelkleber befestigt. Diesen habe ich erst großzügig auf dem Einband verteilt, verschmiert und dann mit dem Stoff besehen. Angefangen habe ich mit dem Cover. Dabei ließ ich etwa 1cm Stoff überhängen. Dieser wird danach an der Innenseite befestigt. Nach dem trocknen kam dann der Buchrücken. Mit den Fingernägeln kann man hier die kleinen Einkerbungen mit Stoff direkt bekleben. Sonst verschwinden sie – das wäre schade.

Tipp: Lasst euch Zeit, insbesondere mit dem Trocknen und seid großzügig mit dem Bastel- oder Stoffkleber. So könnt ihr den Stoff gut und stramm ankleben, ohne, dass sich das zuvor beklebte verzieht. Ich habe die Trockenzeiten dazu genutzt, die Kabel zu kürzen.

Ich hatte meinen Stoff zu kurz geschnitten

Nach dem Cover, dem Buchrücken und der Rückseite kamen dann die Korkplatten. Wie gesagt habe ich den Fehler gemacht, nicht genug auszuschneiden, wodurch ich einen extra Streifen Stoff über die Platen legen musste, um alles abzudecken. Wenn ihr den Stoff um die Kanten legt, drückt ihn an diesen fest. So bleibt die Buchoptik bestehen. An den Kanten schneidet ihr den Stoff etwas ein, damit ihr in fein säuberlich befestigen könnt. Überschüssigen Stoff könnt ihr jetzt mit einer Schere kürzen. Ihr müsst schließlich nicht die gesamte Innenseite des Fachs verkleiden; Man sieht sie ja später nicht.

Nachdem alles gut getrocknet ist, wiederholt ihr das Ganze mit dem verzierten Stoff. Hier reichen geringe Mengen an Kleber. Jetzt ist es besonders wichtig, dass der Kleber durchsichtig trocknet, damit man ihn nach dem trocknen nicht sehen kann. Das würde das Bild ruinieren. Während dieser trocknet, könnt ihr euch der Abdeckung widmen.

Die Abdeckung verzieren

Die Verzierung inklusive der zwei Heftzwecken

Ich habe zur Verzierung Metallfarbe und Goldstaub mit Sternen benutzt. Diese habe ich vermischt und dann – weil ich keinen Pinsel finden konnte – mit einem Wattebausch auf der Holzplatte angebracht. So entstand ein hübscher, unebener Effekt. Das Trocknen dauerte einige Zeit.

Diese Zeit könnt ihr nutzen, indem ihr Holzkeile an den Ecken der Innenseite anbringt (z.B. mit Heißkleber). An diesen könnt ihr die Platte später festschrauben. Ich habe einfach kleine Nägel benutzt und die Holzplatte dann daraufgelegt. Ich glaube, die Keile sind eine elegantere Lösung. Sie sollte so hoch sein, dass die Platte in der Vertiefung liegt und nicht herausragt. Inklusive der Boxen und etwaigen Verzierungen sollte die mit den Rändern des Fachs eine Linie bilden. Die Schrauben könnt ihr später ebenfalls mit Farbe oder Sternchen verzieren.

Auf die Boxen habe ich zwei Magnete mit Heißkleber befestigt und mit Kompanten versehen. Ohne das Gewicht der Magnete knirschte es bei der Tonabgabe ein wenig bei Erhöhung der Lautstärke. Mit den Gewichten war das schnell und hübsch gelöst und man sieht auch das Logo der Lautsprecher nicht mehr. Die Ränder der Metallverkleidung habe ich später noch mit Heißkleber verdichtet und dann bemalt.

Die dritte Reihe der Pins verbindet ihr mit dem anderen Ende des Jumper-Kabels

Unterhalb der Boxen solltet ihr noch zwei Heftzwecken (aus Metall) durchstechen. Die Köpfe sind später dafür da, um das Märchenbuch mit einem Zauberstab (oder z.B. einem Löffel) anzuschalten. Das funktioniert dadurch, dass die Heftzwecken aus Metall sind und dann mit dem Jumper-Kabel an den RPi angeschlossen werden. Nehmt also die spitzen Enden der Heftzwecken und steckt ein Ende des Jumper Kabels in jeweils eins der Löcher. Das andere Ende steckt ihr in die beiden Pins in der dritten Reihe des RPis. Zählt von der Seite, an der die SD-Karte eingesteckt ist zur dritten Reihe. Ich habe das Jumper-Kabel noch mit Heißkleber befestigt, um es vor rauer Behandlung zu schützen. Insbesondere an den Heftzwecken ist das sinnvoll. Ihr könnt auch die Powerbank per doppelseitigem Klebeband am Buch befestigen.

Genug für heut‘

Während alles trocknet machen wir hier Schluss. Das Unterfangen dauert seine Zeit und wir haben heute viel erreicht. Nächste Woche geht es weiter und unser magisches Märchenbuch wird fertiggestellt. Wir schauen uns dann auch noch kleine Verbesserungsmöglichkeiten an. Wenn ihr eine Buchattrappe gekauft habt, könnt ihr euch so gut wie alles in diesem Beitrag an Arbeit sparen. Ihr braucht lediglich ein Loch für das Ladekabel und die Abdeckung samt der Keile oder Nägel.

Solltet ihr Fragen oder Feedback haben, freue ich mich auf euer Input! Ich wünsche euch viel Erfolg!

Cheerio,

Anna

Let there be sound!

Jetzt, da unser Raspberry Pi ein eingerichtetes Betriebssystem hat, kann der Spaß richtig losgehen. Ihr könnt schon mal stolz auf euch sein, schon so viel geschafft zu haben. Ihr habt nun erfolgreich einen RPi eingerichtet. Damit daraus aber ein magisches Märchenbuch werden kann, brauchen wir ein etwas weniger magisches aber dennoch sehr nützliches Programm. Heute richten wir also die Software ein.

Was brauchen wir?

Um die Software für ein magisches Märchenbuch einrichten zu können, brauchen wir folgende Materialien:

  • Raspberry Pi angeschlossen an
    • Einen Bildschirm via HDMI
    • Eine Maus und eine Tastatur via USB
    • Eine Stromquelle via Micro-USB
    • Lautsprecher via Audio-Jack
    • (optional wenn der RPi kein WLAN Modul hat) ein externes WLAN-Modul
  • RFID-Reader (noch nicht angeschlossen)
  • 1 Hörbuch in MP3-Format zum testen

Das war es auch eigentlich schon in Bezug auf die Hardware.

Informationen

Damit alles reibungslos abläuft, braucht ihr folgende Informationen:

  • Die IP-Adresse eures Routers (Findet ihr beispielsweise über das Netzwek- und Freigabecenter auf euren Windows-Computer)
  • Euer WiFi-Passwort
  • Euren Spotify-Benutzernamen und Kennwort (falls euer magisches Märchenbuch mit Spotify nutzen wollt)

Kommentar zur Stromversorgung des RPi

Eine Sache, die euch aufgefallen sein wird, wenn ihr den RPi in Teil 2 eingerichtet habt ist, dass er keinen An- oder Ausknopf besitzt. Auch, wenn ihr ihn über das Betriebssystem Raspbian heruntergefahren habt, leuchtet die kleine rote Lampe weiter auf. Der RPi ist ausgeschaltet, erhält aber natürlich weiter Strom über das Kabel. Um dieses ‚Problem‘ kommen wir nicht herum. Der RPi wird im Ruhezustand weiter extrem geringe Mengen an Strom ziehen.

Der angeschlossene Raspberry Pi - die Grundlage für ein magisches Märchenbuch

Wenn ihr das umgehen wollt, braucht ihr eine Zwischenschaltung. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich keinen weiteren Knopf anbringen wollte. Das hätte mir zu viel von der Magie weggenommen. Solltet ihr dennoch die Stromversorgung vollständig kappen wollen, könnt ihr diese Zwischenschaltung anbringen. Damit habt ihr einen An- und Ausknopf für die Stromversorgung.

Aber: Es gibt doch immer ein aber… Benutzt ihr diese Zwischenschaltung, solltet ihr den RPi dennoch regulär herunterfahren. Wie auch bei eurem Laptop, Handy oder PC ist das Steckerziehen nicht gut für das Gerät. Mit der Zeit kann das zu schwerwiegenden Problemen am Gerät oder der Software führen. Was ich damit sagen will ist, dass dieser An- und Ausknopf am Ende des Tages die Bedienung verdoppelt. Insbesondere für kleine Kinder kann das schwer zu verstehen sein. Aber genug der Pro- und Contra Argumentation. Legen wir los!

Einrichten der Software

Schaltet den RPi ein. Sobald er hochgefahren ist, öffnet ihr den Browser. Dort sucht ihr nach dieser Seite und kopiert die folgende Zeile (Software zur Verfügung gestellt durch Phoniebox und GitHubDanke an all die genialen Köpfe!).

cd; rm buster-install-*; wget https://raw.githubusercontent.com/MiczFlor/RPi-Jukebox-RFID/master/scripts/installscripts/buster-install-default.sh; chmod +x buster-install-default.sh; ./buster-install-default.sh

Zur Verfügung gestellt durch GitHub

Öffnet nun die Kommandozeile (schwarze Box links oben). Kopiert die Zeile per rechter Maustaste (Strg+V funktioniert nicht) und drückt Enter. Nun geht die Konfiguration los.

Phoniebox und WiFi

Bestätigt mit "Y" dass ihr das Internet konfigurieren wollt.
  1. Drückt erneut auf Enter, um in den ersten Schritt der Konfiguration zu gelangen.
  2. Gebt „Y“ und dann Enter ein, um nun die Phoniebox für das Internet zu konfigurieren
SSID Name bezeichnet den Namen eures WiFis.
  1. SSID-Name: Gebt hier den Namen eures WiFis an. Das ist der Name, der euch beim Suchen von Verbindungen angezeigt wird. Wichtig: Achtet auf Groß- und Kleinschreibung und gebt den Namen inklusiver Leerzeichen ein. Wenn ihr euch unsicher seid, lest den Namen aus der Verbindung oben rechts auf dem Bildschirm an. Eine falsche Eingabe führt dazu, dass das System nicht funktioniert. Bestätigt mit Enter.
Tippt DE als WiFi Country Code ein und gebt euer WiFI Passwort ein.
  1. WiFi-Code: Dieser sollte „DE“ sein. Bestätigt mit Enter.
  2. Passwort: Gebt hier euer WiFi-Passwort ein. Bestätigt mit Enter.
IP-Adresse des Gerts finden
  1. Statische-IP-Adresse: Öffnet ein zweites Kommando-Fenster und gebt den Befehl „ifconfig“ ein. Bestätigt mit Enter. Ihr solltet unter dem Punkt wlan0 die Angabe „inet“ sehen, gefolgt von der IP-Adresse des Geräts. Kopiert diese oder gebt sie manuell in das Fenster mit der Einrichtung der Phoniebox ein.
Gebt die Geräte- und Router-IP-Adressen ein und bestätigt eure Eingabe.
  1. Router-IP-Adresse: Hier gebt ihr die zuvor herausgesuchte Router-IP-Adresse ein. In der Regel ist sie identisch mit der Geräte-IP-Adresse bis auf die letzten Zahlen (meist ist es dort einfach eine 1) Bestätigt mit Enter.
  1. Überprüft die Angaben – ist alles richtig, bestätigt mit „Y“ und dann Enter.

Audio

Stellt auf Analog Audio um und bestätigt PCM als das Interface.
  1. Klickt mit der rechten Maustaste auf das Audio-Symbol rechts oben im Bildschirm und stellt sicher, dass es auf Analog eingestellt ist und nicht auf HDMI.
  2. Die Frage, ob ihr PCM als das Audio-Interface benutzen wollt, bestätigt ihr nun mit „Y“ und Enter.

Spotify

Spotify integrieren

Habt ihr euch für eine Intergration ohne Spotify entschieden, wählt „N” und springt hier direkt zu MPD.

  1. Ansonsten bestätigt jetzt mit Enter.
Benutzername und Kennwort eingeben, dann Webseite mit Rechtsklick öffnen
  1. Benutzername und Passwort: Gebt euren Benutzernamen ein (bei mir funktionierte es am besten mit dem numerischen Benutzernamen. Diesen findet ihr in manchen E-Mails von Spotify. Bestätigt mit Enter und gebt dann euer Passwort ein. Bestätigt wieder mit Enter.
  2. Client ID und Secret: Für den Zugriff auf das Spotify Konto brauchen wir noch zwei Codes. Oben in der Kommandobox steht ein Link. Öffnet diesen per Rechtsklick im Browser.
Auf Mopidy-Spotify klicken
  1. Wählt hier Mopidy-Spotify aus. Es handelt sich um einen Musik-Server, der eine Verbindung zwischen eurem Gerät, der “App”, die wir später nutzen werden, und Spotify schafft. Damit es das kann, müsst ihr euch in Spotify hier einloggen.
Auf Authenticate Mopidy with Spotify klicken
  1. Klickt jetzt auf Authenticate Mopidy with Spotify. Das öffnet ein neues Fenster, in dem ihr euch bei Spotify mit eurem Benutzernamen und Passwort anmeldet.
Unten zustimmen
  1. Gebt hier euren Benutzernamen und euer Passwort ein und stimmt den Nutzungsbeingungen zu. Lest euch gerne durch, wofür sie genutzt werden. Ihr solltet auch von Spotify eine E-Mail erhalten, dass ein neuer Login in euer Spotify Konto stattgefunden hat.
Client-ID und Client-Secret werden im Browser angezeigt
  1. Nach dem Zustimmen seht ihr auf der vorherigen Seite die Client ID und das Client Secret. Klickt jeweils auf eins und kopiert es herüber in eure Kommandobox.
Client-ID und Client-Secret in die Installation per Rechtsklick einfügen
  1. Vergesst nicht, dass Strg+V nicht funktioniert. Nutzt die rechte Maustaste und Einfügen.
  2. Bestätigt beide Eingaben mit Enter und schließlich erneut mit Enter, dass die Angaben richtig sind und ihr fortfahren wollt.

MPD + Audio Files

Bestätigt die Abfrage nach "Configure MPD" mit Y.
  1. Configure MPD: Hiermit bestätigt ihr, dass das Standardprogramm die Audio-Dateien abspielt. Das ist alles gut und recht so. Bestätigt also mit „Y“und dann Enter.
  2. Klickt erneut Enter um zu bestätigen.
Wählt einfach den vorgegebenen Ordner für die Musikdateien. Bestätigt mit Y.
  1. Ordner der Audio-Dateien: Es ist am einfachsten, den Ordner so zu lassen wie er ist. Ihr müsst ohnehin später nicht über das Dateiensystem arbeiten, es ist also wirklich nur Pro Forma und wichtig für das System selbst. Ihr müsst euch den Ordner also auch nicht merken. Bestätigt also auch hier mit „Y“ und dann Enter.
  2. Klickt erneut Enter um zu bestätigen

Installation Starten

Die Installation dauert eine Weile

Ihr habt nun alles eingegeben, was die automatische Installation ermöglicht. Bestätigt also wieder mit „Y“und dann Enter. Holt euch eine Tasse Tee, einen Snack oder ähnliches und seht zu, wie die Installation für euer magisches Märchenbuch durch läuft. Ab und an kann es sein, dass ihr um eine Bestätigung gebeten werdet. Wo nötig, bestätigt mit „Y“ oder indem ihr mit den Pfeilen auf der Tastatur die Option „Ja“ auswählt und Enter drückt. Bei mir hat die Installation etwa 15 Minuten gedauert.

Ab und an müsst ihr Dinge bestätigen. Einfach Ja auswählen
Bestätigt die Anfragen, die zwischendurch kommen mit <Ja> oder „Y“, je nachdem, was gefragt wird.

RFID Reader

Ganz am Ende, nachdem euch der Bildschirm sagt INSTALLATION FINISHED, sollt ihr noch den RFID-Reader „anmelden“. Schließt jetzt den RFID-Reader per USB an den Raspberry Pi und wartet auf das piepen, bevor ihr etwas in der Kommandobox tut.

So muss es aussehen. In meinem Fall war es das als "Keyboard" ausgeschriebene Element in der Liste.
  1. Nach dem piepen gebt ihr „Y“ ein und drückt Enter.
  2. Euch sollte eine Liste angezeigt werden, aus der ihr den RFID-Reader auswählt. Wenn ihr keine Option mit dem Titel RFID findet, wählt die absurdeste Option. Bei mir war es HXGCoLtd. Alle anderen Optionen hießen Mouse oder Keyboard und waren damit disqualifiziert.
  3. Gebt also die Zahl ein, die vor dem entsprechenden Gerätenamen steht (bei mir 0) und bestätigt mit Enter.

Es sollte nun eine Nachricht „Done. Now let the sounds begin“ in der Kommandobox stehen. Bestätigt mit „Y“ und Enter, dass ihr einen Neustart ausführen wollt.

Problembehandlung RFID Reader wurde nicht abgefragt

In diesem beispiel wird keine Liste mit Geräten angezeigt.

Mir ist es beim ersten Versuch passiert, dass ich zwar gefragt wurde, ob ich einen RFID-Reader angeschlossen hatte, aber nicht um eine Auswahl aus einer Liste gebeten wurde. Das Problem: Ich hatte in der Installation einen Fehler gemacht oder ich hatte den RFID Reader zu früh angeschlossen. Leider hieß das, dass ich die Installation von vorne durchführen musste. Beim zweiten Durchlauf lief es wie geschmiert.

Ihr seht hier im Bild in der Mitte den Kommentar “Can’t open file” und es kommt keine Abfrage nach der Auswahl des RFID-Readers. Ich musste also mit dem Code vom Anfang wieder neu beginnen.

Solltet ihr auf Fehler oder Probleme stoßen, meldet euch gerne bei mir! Ich möchte, dass diese Anleitung so einfach und vollständig wie möglich ist, damit es auch jedem gelingt. Nutzt dazu die Kommentar-Funktion oder sendet mir eine E-Mail.

Testen

Jetzt wird es spannend. Die MP3 mit dem Hörbuch kann auf eurem Handy oder PC sein – das ist nicht wichtig. Wenn der Raspberry Pi wieder hochgefahren ist (dabei solltet ihr ein piepen vom RFID-Reader hören), kann es losgehen.

Ab jetzt brauchen wir weder die Maus, noch die Tastatur oder den Bildschirm. Ihr könnt diese vom RPi trennen.

Öffnet (auf eurem Handy oder Laptop) einen Browser und gebt dort die IP-Adresse des RPi ein und drückt Enter.

Ihr habt die IP-Adresse vergessen? Kein Problem. Öffnet am RPi die Kommandobox und gebt wieder „ifconfig“ ein. Unter wlan0 findet ihr wie zuvor auch die IP-Adresse.

Wenn ihr die IP-Adresse in euren Browser eingebt, sollte diese Seite erscheinen.

Gebt ihr also die IP-Adresse in euren Browser wie eine Webseite ein, sollte sich eine Webseite mit Phoniebox öffnen. Ihr seht oben unterschiedliche Reiter von Home bis – wenn ihr es eingerichtet habt – Spotify.

Unter Home habt ihr die Möglichkeit, die Lautstärke einzurichten. Der erste Regler, den ihr seht, ist für die Lautstärke. Stellt diesen auf z.B. 60 oder 100 Prozent. Schließlich könnt ihr die Lautstärke auch noch über den Regler der Boxen beeinflussen. Aber nun zum Wesentlichen.

Unter Einstellungen könnt ihr mitunter die Sprache auf Deutsch umschalten.

Ihr könnt über den Reiter Einstellungen die Sprache auf Deutsch umstellen. Es wird nicht unbedingt alles übersetzt, aber das meiste passt sich auf die ausgewählte Sprache an.

Ihr könnt später mit den Einstellungen herumspielen um zu sehen, wie es für eure Präferenzen am bestne ist.

Unter Dateien und Ordner könnt ihr die MP3s mit den Hörbüchern hochladen. Ihr müsst jedem Hörbuch - ob einzelne Dateien oder mehrere - einen Ordner zuordnen.

Jetzt wollen wir aber zur Sache kommen und eine Datei zum testen hochladen.

Unter Ordner & Dateien ladet ihr eure MP3 hoch und gebt dabei in die dritte Box den Namen des Hörbuchs ein. Klickt dann auf Hochladen. Wartet, bis die Seite mit dem hochladen fertig ist (Seite aktualisiert sich und ein grüner Balken erscheint)

Scannt regelmäßig die Musikbibliothek, da ihr die Hörbücher sonst nicht abspielen könnt.

Wichtig: Damit alles funktioniert, müsst ihr die Musikbibliothek auf dem RPi aktualisieren. Klickt nun ganz unten auf der Seite auf Musikbibliothek scannen.

Das müsst ihr nicht nach jedem einzelnen Upload machen. Aber erst nach dem Scan könnt ihr euer magisches Märchenbuch mit den neuen Dateien nutzen.

Sobald ihr eine Karte an den RFI-Reader haltet, wird ihre Nummer im oberen Feld eingeblendet.

Klickt auf den Reiter Karten-ID.

Haltet eine der RFID-Karten an den Reader, der am Raspberry Pi angeschlossen ist. Es sollte piepen. Im Browser sollte sich im ersten Feld zuletzt verwendete Karten-ID eine Zahl zeigen. Das heißt, es hat soweit funktioniert.

Wählt den Ordner aus, in dem sich euer Hörbuch befindet. Wenn ihr nur eins hochgeladen habt, wird die Auswahl einfach sein.

Wählt in der nächsten weißen Box den Ordner aus, den ihr vorher erstellt habt und bestätigt ganz unten auf der Seite mit Absenden.

Wenn ihr jetzt dieselbe RFID-Karte an das RFID-Gerät haltet und es piept, sollte das Hörbuch starten. Ihr könnt auch über Home das hochgeladene Hörspiel abspielen, indem ihr es dort findet und auf das Abspielen-Symbol klickt.

Herzlichen Glückwunsch! Das Komplizierteste habt ihr nun hinter euch. Ihr habt schon fast ein magisches Märchenbuch geschaffen. Die Magie ist auf jeden Fall da.

Ihr könnt den RPi nun auch über die Phoniebox sicher herunterfahren.

Oben rechts in der Phoniebox könnt ihr den Raspberry Pi sicher herunterfahren oder auch neu starten.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Es ist wieder soweit. Hier ziehe ich einen Strich. Der Beitrag ist (viel zu) lang und kann kompliziert wirken (soll er aber nicht sein!). Lasst euch Zeit bei der Einrichtung und achtet unbedingt auf die richtige Eingabe von Passwörtern und Zugangsdaten im Allgemeinen. Groß- und Kleinschreibung ist hier wichtig und Fehler können bedeuten, dass ihr von vorne beginnen müsst, um euer magisches Märchenbuch einzurichten.

Ihr habt wirklich viel erreicht und das wichtigste, um ein magisches Märchenbuch zu basteln habt ihr hinter euch. Am Donnerstag geht es weiter. Wir basteln das Buch, in dem die Magie sitzen wird. Solltet ihr eine Buchattrappe gekauft haben, könnt ihr den Beitrag überspringen, bzw. euch nur einige Details ansehen.

In der Zwischenzeit könnt ihr schon mal Hörbücher hochladen (jedes Hörbuch braucht seinen eigenen Ordner!) und diese mit den RFID-Karten verknüpfen.

Bis dann!

Cheerio,

Anna

Der angeschlossene Raspberry Pi

Das erste, was wir für unser magisches Märchenbuch benötigen, ist die Technologie. Ohne sie haben wir schließlich nichts weiter als ein hohles Buch, das ohne wirkliche, echte Magie auch nie mehr sein wird. Das bedeutet also, dass wir den Raspberry Pi konfigurieren müssen. Glücklicherweise ist das bei weitem einfacher, als man meinen sollte.

Was ist ein Raspberry Pi?

Der RPi ist ein kleiner, aber leistungsstarker Computer. Er wurde in England entwickelt, um junge Menschen für Computer-Wissenschaften zu begeistern und Projekte daran auszuführen. Bis heute sind die Geräte für einen geringen Preis erhältlich und werden gerne als „Bastelcomputer“ bezeichnet. Es gibt derzeit 3 Modelle des RPi. So haben neuere Modelle z.B. ein WLAN-Modul integriert. Dieses macht es uns möglich, das magische Märchenbuch über das Handy oder den PC fernzusteuern. Aber keine Sorge, wenn ihr ein älteres Gerät z.B. über eBay kauft. Man kann ein externes WLAN-Modul anschließen, das und eine Bedienung per „App“ trotzdem ermöglicht.

Ohne groß auf die Details einzugehen: Ihr braucht einen Raspberry Pi Modell B. Die Baureihe wird als Nummer angegeben (derzeit gibt es 1 bis 4). Alle können benutzt werden außer Modell 1B, da es zu wenige USB-Anschlüsse hat.

Ab dem Modell 3 verfügen die Geräte über integrierte WLAN-Fähigkeit. So sollte euer RPi (in etwa) aussehen:

Ihr seht hier, dass der Raspberry Pi recht klein ist, aber dennoch viele Anschlüsse hat. Unten links seht ihr den Micro-USB Stromanschluss (der Vorgänger der neuen Android-Ladekabel). Daneben ist der HDMI-Anschluss und der Audio-Ausgang. An der oberen Kante seht ihr viele kleine Pins. Diese heißen GPIO und machen es uns später möglich, das Gerät ein- und auszuschalten. Der Slot für die SD-Karte liegt auf der anderen Seite. Ihr könnt ganz links sehen, dass das Ende der SD-Karte herausragt.


In diesem Punkt unterscheiden sich einige RPis. Um für die Installation alles einfach anschließen zu können, brauchen wir drei der vier USB-Anschlüsse. Hier kommen Maus, Tastatur, der RFID-Reader und – falls notwendig – das externe WLAN-Modul herein. Den LAN-Anschluss auf der linken Seite benötigen wir nicht. Schließlich wollen wir ein kabelloses magisches Märchenbuch, wo wäre sonst die Magie?

 

Wie wird daraus ein magisches Märchenbuch?

Wie bei einem normalen Computer auch brauchen wir ein Betriebssystem. Am besten eignet sich dafür Raspbian – eine speziell für den RPi entwickelte Version von Linux. Es ist schnell und kostenlos verfügbar. Beginnen wir also mit der Magie.

1. Die Utensilien

Ihr braucht für diesen Teil 2 der Anleitung folgende Utensilien (mit Amazon-Verlinkung):

  • Rasberry Pi
  • Micro-SD Karte (ab 32GB und je schneller, desto besser) und Adapter
  • Maus und Tastatur
  • Bildschirm mit HDMI-Anschluss
  • Micro-USB Ladekabel
  • HDMI-Kabel
  • Computer mit Internetzugang

Legt euch alles fein säuberlich zusammen. Beginnt mit der Micro-SD Karte, dem Adapter und eurem Laptop oder Computer.

2. Installation Raspbian

Von der offiziellen Webseite des Raspberry Pi ladet ihr Raspbian Buster – die derzeit neuste Version des Betriebssystems – herunter. Um direkt dorthin zu gelangen, klickt auf den Screenshot unten. Wählt „Download ZIP“ aus.

Klickt auf Download ZIP, um das kostenlose Betriebssystem für den Raspberry Pi herunterzuladen.

Während die ZIP-Datei heruntergeladen wird, könnt ihr schon mal das Programm installieren, mit dem ihr das Betriebssystem auf der SD-Karte installieren wird. Ein einfaches und sicheres Programm dafür ist BalenaEtcher. Keine Sorge, das ist das letzte, was wir herunterladen müssen.

Installiert BalenaEtcher. Sobald die ZIP-Datei heruntergeladen ist, könnt ihr BalenaEtcher starten. Wichtig: ihr müsst die ZIP-Datei weder öffnen noch entpacken oder irgendwo hin verschieben!

Dies ist die Micro-SD Karte in dem Adapter für den PC. Die meisten modernen PCs haben einen Einlass für SD-Karten. Der Adapter ist in vielen Fällen in der Lieferung inbegriffen. Ich empfehle, beide gemeinsam zu kaufen.

Schiebt nun die SD-Karte in euren Computer.

BalenaEtcher

Im Programm BalenaEtcher seht ihr drei Symbole: Ein Plus, eine Box und einen Blitz. Unter dem Plus klickt ihr auf „select image“ und sucht die ZIP-Datei. In der Mitte sollte eure SD-Karte namentlich erwähnt werden und darunter der Button „change“. Unter dem Blitz sollte nun der „Flash!“ Button blau sein und ihr könnt ihn anklicken. Was jetzt passiert ist, dass das Programm für euch Raspbian auf der SD-Karte installiert. Das kann einige Zeit dauern. Schnappt euch einen Tee, macht euch einen Snack und lasst das Programm seine Magie wirken. Sobald es mit der Validierung fertig ist, kann es weitergehen.

Geht nun zu eurer SD-Karte und öffnet dort die Datei „config.txt“ (am besten mit Notepad, damit alles ordentlich untereinander steht). Ganz am Ende des Dokuments fügt ihr zwei Zeilen Text hinzu:

[An- und Aus Einstellung]

dtoverlay=gpio-shutdown,gpio_pin=3, active_low=1,gpio_pull=up

Das macht es uns später möglich, das magische Märchenbuch an- und auszuschalten, ohne einen Schalter oder Ähnliches zu verwenden. Mehr dazu in Teil 3.

Speichert config.txt und entfernt die Micro-SD Karte. Nehmt sie auch aus dem Adapter und schiebt sie in den RPi.

3. Konfiguration Raspbian

Jetzt kann der Raspberry Pi in Betrieb genommen werden. Verbindet ihn mit Maus und Tastatur sowie per HDMI mit einem Bildschirm und schließlich mit dem Strom. Solltet ihr ein externes WLAN-Modul benutzen, muss dieses nun auch angeschlossen werden.

Sobald der RPi mit dem Strom verbunden ist, fährt er hoch. Ihr solltet auf dem Bildschirm bunte Farben sowie einige Himbeeren sehen. Schließlich kommt der Desktop und die Konfiguration.

In den ersten paar Schritten ist alles auf Englisch, aber recht selbsterklärend:

Lokalisierung

Zuerst geht es um die Lokalisierung des Systems. Das ist wichtig für das Tastaturlayout. Wählt Deutschland aus und es sollte sich automatisch auf Deutsch und die Zeitzone Berlin umstellen. Für einige Momente stellt sich das System nun um.

Passwort & Bildschirm

Ihr werdet gebeten, ein Passwort festzulegen. Gebt ein beliebiges Passwort ein – Dieses braucht ihr nicht für die Nutzung des Märchenbuchs. Dann kommt “Set up Screen”. Ihr braucht den Bildschirm nicht einstellen, es sei denn, ihr könnt nichts erkennen.

WLAN und System Update

Als nächster Schritt wird das WLAN eingerichtet. Wählt euer WLAN aus und gebt euer Passwort für das WLAN ein, damit sich der RPi verbinden kann.

Danach fragt das System, ob ihr ein Update durchführen wollt. Lasst den RPi ein Update ausführen. Das ist recht wichtig, damit später alles funktioniert. Die Prüfung und Installation kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Euer Tee ist bestimmt ohnehin leer und einen neuen Snack habt ihr euch auch verdient.

Sobald das Update durchgeführt ist, lasst den RPi neu starten.

Letzte Einstellungen

Nun solltet ihr ein deutsches System sehen. Klickt oben links auf die Himbeere und navigiert zu Einstellungen und Raspberry Pi Konfiguration. Wählt dann den Reiter Schnittstellen und aktiviert sowohl SSH als auch GPIO-Fernzugriff. Speichert die Einstellungen und fertig ist das Betriebssystem. Es ist jetzt dazu bereit, ein magisches Märchenbuch zu werden.

Hier noch einmal in einer Bild-für-Bild Erklärung:

Vorerst genug

Ich würde an dieser Stelle gerne weitermachen, aber es wird mir ehrlich gesagt zu lang. Zur Vorbereitung auf Teil 3 könnt ihr die Lautsprecher schon mal aus ihren Boxen befreien. Das ist schwieriger als man meinen sollte. Da ich keinen Schraubendreher gefunden habe, der dünn und lang genug ist, habe ich die Boxen schließlich mit einer Mischung aus Gartenscheren, Messern und roher Gewalt auseinander genommen. Leider kommen wir um diesen Schritt aber nicht herum, denn mit ihrer Verkleidung sind die Lautsprecher einfach zu tief für ein magisches Märchenbuch.

Wenn ihr also nun verärgert darüber seid, dass ich an dieser Stelle pausiere, lasst eure Wut an den Lautsprechern aus! Aber Vorsicht, dass ihr die Kabel nicht beschädigt! Den nächsten Beitrag gibt es hier!

War euch etwas nicht ganz verständlich oder habt ihr Fragen und Anregungen zu diesem Beitrag? Ich freue mich über euer Feedback. Ich möchte, dass diese Anleitung so einfach und verständlich wie möglich wird und brauche daher euren Input!

Bis bald!

Cheerio,

Anna